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„Spanien ist noch größere Gefahr als Griechenland“

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Erfreuliche Zahlen aus den USA lassen S&P 500 auf höchsten Stand seit 2008 steigen

Im Gegensatz hierzu sind die Zinsen auf 10jährige US-Anleihen um 24 Basispunkte angezogen und notieren so hoch wie zuletzt im Sommer 2011. Dies spiegelt das zurückkehrende Vertrauen in risikobehaftete Anlagen wider. Solidere Arbeitsmarktdaten, gestiegene Verkaufszahlen im Einzelhandel und ein höheres Konsumentenvertrauen hellten die Stimmung an den Börsen weiter auf. Allerdings schnellte auch die Kerninflationsrate der Produzentenpreise in die Höhe: Bei einer Preissteigerung um 3 Prozent auf Jahressicht wird spannend bleiben, ob im Laufe des Jahres ein weiteres Liquiditätsprogramm der FED aufgelegt wird. Die wichtigsten US-Indizes jedenfalls setzten ihre Rallye seit Jahresbeginn fort und scheinen die Gefahr einer Straffung der Geldpolitik bisher als eher gering einzuschätzen.

Bric-Staaten deutlich im Minus

Weniger optimistische Daten kamen diesmal aus China: Die Regierung musste ihr Wachstumsziel nach unten korrigieren. Hintergrund dafür sind weniger Exporte und eine sinkende Inlandsnachfrage. Überraschenderweise wies China sogar ein Handelsdefizit auf, d.h. es wurden mehr Waren importiert als exportiert. Hinzu kommen eine weitere Abnahme des Produktionswachstums und enttäuschende Zahlen vom Immobilienmarkt. All dies führte dazu, dass der chinesische Shanghai SE Composite mit einem Verlust von 6,8 Prozent zu den größten Verlierern im März gehörte. Aber auch Indien konnte mit minus 2 Prozent nicht überzeugen. Dort ist das BIP-Wachstum auf ein 3-Jahres-Tief gefallen. Entsprechende Gegenmaßnahmen (Reservesatzsenkungen) wurden eingeläutet. Betrachtete man daneben noch die russische (-5,6 Prozent) und die brasilianische Börse (-2 Prozent), so stellt sich heraus, dass die BRIC-Staaten einer der großen Verlierer des Monats waren.

Hält man sich allerdings vor Augen, dass in China die Inflationsrate nun deutlich unter der Zielinflation von 4 Prozent liegt und der Mindestreservesatz der Banken noch recht hoch ist, kann man davon ausgehen, dass dieser demnächst gesenkt werden wird. Immerhin ist der jüngste chinesische Einkaufsmanagerindex deutlich positiver ausgefallen als erwartet. Ein Rebound ist hier also durchaus möglich.

Ausblick

 Vor dem Hintergrund positiver Zahlen der etablierten Wirtschaftsnationen und einem gesunkenen Inflationsrisiko in China, könnten vor allem asiatische Fonds wieder Fahrt aufnehmen. Der seit Anfang des Jahres anhaltende Aufwärtstrend wurde jedenfalls nicht gebrochen. Allerdings bleibt auch das Risiko, dass vor allem Spanien die Schuldenkrise neu entflammen könnte. Eine Eurorettungs-Brandmauer soll nun zum Schutz beitragen. 

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