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Polleit warnt vor Geldentwertung "Fiat-Geld führt Volkswirtschaften in die Überschuldung"

Chefvolkswirt bei Degussa Goldhandel: Thorsten Polleit
Chefvolkswirt bei Degussa Goldhandel: Thorsten Polleit
Langfristige Sparer und Investoren sollten vor Geldentwertung auf der Hut sein, warnt Thorsten Polleit, Chefökonom bei Degussa Goldhandel. In einem Beitrag in der Wirtschaftswoche schreibt er: „Die globale Kredit- und Geldarchitektur funktioniert nicht mehr.“ Währungen wie US-Dollar, Euro und der chinesische Renminbi seien nicht einlösbares Papiergeld. Sie stellten staatlich monopolisiertes Geld dar, das aus dem Nichts geschaffen wird. Dieses Geld bezeichnet der Ökonom auch als Fiat-Geld (abgeleitet aus dem lateinischen fiat: „Es werde“) und meint, dass es schwerwiegende ökonomische, soziale und politische Probleme verursache. Die Ausgabe des Fiat-Geldes setzt demnach einen künstlichen Aufschwung in Gang. Irgendwann kippt dieser in einen Abschwung. Um diese Rezession zu bekämpfen, senken Zentralbanken die Zinsen und weiten damit das Kredit- und Geldangebot aus – was die Konjunktur ankurbelt, zumindest bis zum nächsten Abschwung. Dieses Verhalten der Zentralbanken treibt laut Polleit Volkswirtschaften in einen künstlichen Zyklus aus Auf- und Abschwung. Volkswirtschaften waren noch nie höher verschuldet Das große Problem daran ist, dass die Ertragskraft aus kreditfinanzierten Investitionen nicht ausreicht,  den Schuldendienst vollumfänglich zu bedienen. Somit schwillt die Schuldenlast relativ zur Produktionsleistung immer weiter an. Vor allem auch, weil sich Konsumenten und Regierungen immer mehr verschuldeten und das, so der Ökonom, für unproduktive Ausgaben. Die Konsequenz daraus ist, dass Volkswirtschaften noch nie höher verschuldet waren. Zudem ist ihre Abhängigkeit von niedrigen Zinsen nie größer gewesen. In dieser Situation könnten leicht steigende Zinsen Schuldnern arg zusetzen. Die Kreditqualität von Staaten, Banken und Unternehmen könnten verpuffen und das System kollabieren lassen. Doch solange die Zentralbanken die Kredit- und Geldmenge ausweiten, wird ein Crash wohl noch ausbleiben. Trotzdem sollten langfristige Sparer und Investoren sich vor der Geldentwertung in Acht nehmen, empfiehlt Polleit. Auch wenn die Preisentwicklung gerade etwas anderes nahelegt.

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