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Niedrigzinsen und Inflation Sparer machen 8,8 Milliarden Miese – in einem Monat

Bargeld im Glas
Bargeld im Glas: Inflation lässt das Ersparte hierzulande immer deutlicher abschmelzen. | Foto: imago images / Kirchner-Media

In einem einzigen Monat haben deutsche Sparer die gigantische Summe von 8,8 Milliarden Euro verloren. Die Zahl stammt vom Finanzportal-Anbieter Tagesgeldvergleich.net. Dort hat man errechnet, wie sich die Spareinlagen entwickelt haben, von den Zinserträgen wurden dafür die inflationsbedingten Verluste abgezogen. Heraus kommt ein dickes Minus.

Allein im dritten Quartal sind demnach 22,8 Milliarden Euro aus hiesigen Spareinlagen in sich zusammengeschmolzen. Seit Anfang des Jahres sind es insgesamt 47,5 Milliarden Euro. „Hochgerechnet bis zum Jahresende erwarten wir derzeit einen realen Zinsverlust bei Spareinlagen von mehr als 63 Milliarden Euro“, erklärt Daniel Franke von Tagesgeldvergleich.net.

Besonders bitter nimmt sich die Zahl aus, wenn man sie den dürren Gewinnen gegenüberstellt. Diese gleichen die Verluste nicht annähernd aus. Gerade einmal 83,35 Millionen Euro nahmen hiesige Verbraucher im September auf dem Papier an Zinsen ein. Verglichen mit dem realen Minus von neun Milliarden Euro ist das ein zartes Tröpfchen.

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Bei dem Tagesgeld-Anbieter hat man auch errechnet, wie sich die Situation in der Eurozone insgesamt entwickelt hat. In den 19 Staaten des Euroraums haben Sparer demnach allein im September 23,3 Milliarden Euro Minus gemacht. Bis Ende 2021 könnten sich die Jahresverluste auf 150 Milliarden Euro summieren, so die Prognose von Tagesgeldvergleich.net.

Inflationsrate steigt auf 4,5 Prozent

Bereits seit mehreren Jahren führen die niedrigen Leitzinsen die Idee des Geldsparens per Sparkonto ad absurdum. Denn selbst wenn es auf das Ersparte dort noch Mini- bis Mikrozinsen gibt – die fortschreitende Inflation lässt die Vermögen schrumpfen. Die Situation ist nicht neu. Sie hat sich durch die zuletzt deutlich angezogenen Inflation nur noch einmal erheblich verschärft. Im Oktober kletterte die Inflationsrate gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,5 Prozent in die Höhe.

Auch wenn sich in Deutschland während der Corona-Pandemie ein gestiegenes Interesse an Aktieninvestments beobachten ließ, ist der Kapitalmarkt ein Feld, das viele Verbraucher hierzulande noch meiden. Geld auf dem Sparbuch zu lagern – auch große Summen -, ist weiterhin verbreitet. Nur rund jeder Fünfte legt Geld in potenziell ertragreichere Aktien oder Investmentfonds an, ergab kürzlich eine Umfrage von Statista.

Vielen Verbrauchern ist die Auswirkung der Inflation auf ihr Vermögen offenbar auch wenig bewusst. So waren in einer Umfrage der Postbank 12 Prozent der Befragten der Meinung, dass Ersparnisse durch Inflation an Wert gewönnen. 10 Prozent hielten die Auswirkungen der Geldentwertung für neutral, 11 Prozent konnten die Frage nicht beantworten.

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