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Magna New Frontiers Der Countdown für die Schließung läuft

Will die Zuflüsse in den Frontier New Markets eindämmen: Fiera-Capital-Manager Stefan Böttcher
Will die Zuflüsse in den Frontier New Markets eindämmen: Fiera-Capital-Manager Stefan Böttcher | Foto: Fiera Capital

Ob’s gutgeht? Diese Frage müssen sich schon bald alle Anleger stellen, die in den vergangenen Monaten noch schnell einen Sparplan auf den Magna New Frontiers abgeschlossen haben. Denn Anfang Januar wies der von Stefan Böttcher seit Jahren ausgesprochen erfolgreich gemanagte Fondsklassiker zum ersten Mal ein Volumen von mehr als 500 Millionen Euro aus. Und für diesen Fall hatte die Fondsgesellschaft Fiera Capital (ehemals Charlemagne) bereits im Frühjahr 2017 angekündigt, den Zugang beschränken zu wollen.

Gesagt, getan: Voraussichtlich ab Anfang Februar müssen sämtliche Käufer den vollen Ausgabeaufschlag von 5 Prozent zahlen. Ausgenommen davon bleiben lediglich Sparplan-Kunden, die ihre monatlichen Raten auch künftig mit bis zu 100 Prozent rabattiert bekommen können.

„Wir möchten uns die Fähigkeit erhalten, in den vergleichsweise marktengen Frontier-Staaten weiter überdurchschnittlich zu performen“, begründet Fiera-Capital-Vertriebsmanager Dennis Mehrtens die nun umgesetzte Maßnahme. Tatsächlich gehört die mitunter mangelnde Liquidität zu den Kernproblemen jener Schwellenländerbörsen, die sich noch im Frühstadium ihrer Entwicklung befinden und deshalb im Sprachgebrauch professioneller Anleger Grenzmärkte oder eben Frontier Markets genannt werden. In Ländern wie Kenia, Kasachstan oder Vietnam können Fondsmanager mitunter nur etappenweise Aktien kaufen oder verkaufen – was sich bei einer Größe von 500 Millionen Euro im Zweifel deutlich einfacher bewerkstelligen lässt als mit dem Doppelten oder Dreifachen dieses Volumens.

„Wir haben den Anspruch, im Notfall innerhalb von fünf Werktagen 50 Prozent unseres Portfolios problemlos auflösen zu können – und zwar auch dann, wenn die Umsätze an den jeweiligen Börsen 50 Prozent unter ihrem normalen Niveau liegen“, sagt Mehrtens. Diesem Ziel stünden Sparer, die danach trachten, mit kontinuierlichen Raten von 100, 200 oder auch 500 Euro Schritt für Schritt ein Vermögen aufzubauen, aber nicht im Wege. Im Gegenteil. Mehrtens: „Das ist genau die Klientel, die wir ansprechen wollen.“

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So weit, so löblich. Ob sich Einmalanleger mit sechs- oder siebenstelligen Beträgen in der Praxis so ohne weiteres vom klassischen Vorsorgesparer trennen lassen, steht indes auf einem anderen Blatt. Denn die Zahlungen in den Magna New Frontiers erfolgen über sehr unterschiedliche Wege. Je nachdem, ob das Konto bei einer Fondsbank wie Ebase, FFB oder FDB, einer Direktbank wie ING-Diba oder Comdirect oder auch einer klassischen Sparkasse oder Volksbank geführt wird, variiert die Handhabung.

Manche Abwickler sind technisch nicht in der Lage oder auch nicht willens, die gewünschte Unterscheidung vorzunehmen. Da kann es dann durchaus passieren, dass manche Sparpläne trotzdem mit der bei Abschluss nicht vereinbarten Gebühr belastet oder plötzlich gar nicht mehr ausgeführt werden. Sparplan-Anleger sollten also in den kommenden Wochen lieber einmal zu viel als einmal zu wenig hinschauen. Und im Bedarfsfall Fiera Capital beim Wort nehmen: Vertriebsmanager Mehrtens hat versprochen, an der Beseitigung etwaiger Probleme zügig und unbürokratisch mitzuwirken.

Ein ganz ähnliches Durcheinander gab es übrigens 2016 beim Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen, einem weiteren Mitglied des von DAS INVESTMENT definierten Clubs der Klassiker. Dort sind die beschriebenen Beschränkungen – neudeutsch Soft Close genannt – aber mittlerweile aufgehoben, seit November 2017 werden alle Anleger wieder gleichbehandelt. Eine Lösung, die sich Mehrtens bei einer steigenden Liquidität in den Grenzmärkten auch vorstellen kann: „Die Obergrenze von 500 Millionen Euro ist nicht in Stein gemeißelt.“

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