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Deutsche Sparquote 2017 steigt auf 9,8 Prozent Jeder 2. Euro des Geldvermögens wird „zwischengeparkt“

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Inflation bewirkt negative Realzinsen

Im vorigen Jahr konnte sich das Zinsniveau für die Neuanlage in verzinslichen Anlageformen auf extrem niedrigem Niveau stabilisieren und im Vergleich zu 2016 teilweise sogar ein klein wenig zulegen. So lag die durchschnittliche Umlaufsrendite für inländische festverzinsliche Wertpapiere 2017 bei 0,3 Prozent nach 0,1 Prozent in 2016.

Allerdings wurden auch im letzten Jahr zahlreiche hochverzinsliche Altanlagen fällig und größtenteils zu extrem niedrigen Zinssätzen zwischengeparkt oder neu angelegt. Dadurch sank die nominale Durchschnittsverzinsung für den Bestand an Bankeinlagen, Rentenpapieren und –fonds sowie Versicherungen der privaten Haushalte nach Abzug von Steuern und Verwaltungsaufwendungen weiter auf 0,8 Prozent.

„Rückkehr“ der Preissteigerungen

In den Jahren davor konnte zwar ebenfalls nur eine niedrige Nominalverzinsung der genannten Geldvermögensbestandteile erzielt werden (zwischen 1,3 und 1,0 Prozent von 2014 bis 2016). Allerdings blieb in dieser Zeit auch die Inflation sehr schwach, so dass der Realzins in diesem Abschnitt der Niedrigzinsphase positiv blieb.

„Landunter” bei der realen Verzinsung privater Geldvermögen

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*: durchschnittliche Nominalverzinsung zinstragender Geldvermögensbestandteile (Einlagen, Rentenpapiere, Versicherungen) privater Haushalte in Deutschland nach Steuern und Vermögensverwaltungsaufwendungen; **: vorläufig; ***: Prognose DZ BANK AG Quellen: Bundesbank, DZ BANK AG; Grafik: DZ Bank

Mit der „Rückkehr“ der Inflation in 2017 änderte sich das: Der am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessene Preisauftrieb stieg im abgelaufenen Jahr auf 1,7 Prozent und der Realzins drehte mit -0,8 Prozent auf „Landunter“.

Bezogen auf den Gesamtbestand an Einlagen, Rentenpapieren und -fonds sowie Versicherungen in Höhe von 4,5 Billionen Euro bedeutet das einen Wertverlust des Geldvermögens der privaten Haushalte in Deutschland von über 38 Milliarden Euro.

Dass sich der Aufbau des gesamten privaten Geldvermögens (einschließlich Fonds, Aktien und Zertifikaten) 2017 trotz Niedrigzins (und sogar negativem Realzins) beschleunigt hat, ist vor allem dem Sparfleiß der Bürger und der positiven Entwicklung an den Aktienmärkten zu verdanken.

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