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Sparstrumpf im Tresorraum So bewahren Sie Ihr Bargeld sicher auf

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Auch die Commerzbank hebt die Preise an. Kunden, die ein Fach neu mieten wollen, müssen bereits seit dem 15. September höhere Gebühren zahlen, für bestehende Schließfächer treten die Preiserhöhungen zum 1. Januar in Kraft. Dann kostet das kleinste Fach bis 8.000 Kubikzentimeter, das zum Beispiel für einen mittelgroßen Aktenordner Platz bietet, 75 Euro im Jahr. Wer zwei Aktenordner beziehungsweise zwei kleine Schuhkartons unterbringen will, zahlt dann 105 Euro. Für das größte Tresorfach über 50.000 Kubikzentimeter, in den beispielsweise eine Archivbox oder eine kleine Umzugskiste passen würde, müssen Kunden 445 Euro im Jahr bezahlen.

Mini-Fach ab 25 Euro jährlich

Etwas günstigere Einsteiger-Preise hat die Deutsche Bank: Hier können Kunden das kleinste Fach - 9.000 Kubikzentimeter - ab knapp 60 Euro jährlich mieten. Eine Preiserhöhung ist nach Bankangaben nicht geplant.

Am günstigsten kommen Sparkassen-Kunden weg: Die Preise für ein Mini-Fach, das für eine kleine Aktenmappe reicht, beginnen bei 25 Euro. Allerdings ist ein Angebotsvergleich schwer, da die Bankschließfächer nicht genormt sind. So geben einige Banken nur das Fassungsvermögen, andere nur die Abmessungen an. Bei einigen wie der ZKB können die Abmessungen innerhalb derselben Größe zwischen den Filialen „leicht variieren“.

Wer haftet bei Einbruch?

Ein anderer Aspekt, der einen Angebotsvergleich schwierig macht, sind die Konditionen. Denn absolute Sicherheit gibt es auch im Tresorraum einer Bank nicht. Der Fall einer Bankfiliale in Berlin-Mariendorf zeigt das eindrucksvoll. Am Sonntag, dem 19. Oktober gelangten Einbrecher in die Bank, lösten dort eine Explosion aus und räumten Dutzende Schließfächer leer. Eine Seltenheit, aber kein Einzelfall. Auch ein Jahr zuvor, im Januar 2013, stiegen Bankräuber durch einen 45 Meter langen Tunnel in die Steglitzer Filiale der Berliner Volksbank, plünderten knapp 300 Schließfächer und legten anschließend ein Feuer. Die Täter wurden bislang nicht gefasst, der Schaden beträgt rund 10 Millionen Euro.

Und wer haftet für den Schaden? Die meisten Menschen sehen die Bank in der Pflicht. Schließlich sei sie für die Sicherheit verantwortlich - und müsse daher auch für etwaige - auch unverschuldete - Zwischenfälle einstehen. Doch so einfach ist das nicht. Denn ob und bis zur welchen Summe die Bank für den Schließfachinhalt haftet, steht in den Geschäftsbedingungen. Diese unterscheiden sich von Bank zu Bank.

Bei der Berliner Volksbank beispielsweise gingen geschädigte Kunden, die keine Extra-Versicherung abgeschlossen hatten, laut Medienberichten leer aus. Nur die knapp 60 Tresormieter, die 1,04 Promille des Schließfachinhalts, mindestens 30 Euro, für die Extra-Versicherung drauf legten, wurden entschädigt.

Bargeld oft von Versicherung nicht abgedeckt

Ähnlich würde das wohl auch bei der Deutschen Bank oder der ZKB ablaufen: Auch hier muss der Inhalt extra versichert werden. Bei der Commerzbank ist zwar eine Bankschließfachversicherung in Höhe von 26.000 Euro im Mietpreis enthalten - für Bargeld gilt diese jedoch nicht. Es gibt jedoch die Möglichkeit, eine zusätzliche Versicherung abzuschließen, die auch Bargeld umfasst. Auch Sparkassen haften zwar bis zu einer gewissen Summe - bei der Hamburger Sparkasse (Haspa) zum Beispiel sind es 20.000 Euro - aber nur für Wertsachen; Bargeld ist davon nicht abgedeckt.

„Darüber hinausgehende Werte können privat über eine Hausratversicherung abgedeckt werden“, empfiehlt der Haspa-Sprecher. Doch nicht alle Hausratpolicen decken Tresorinhalte ab. Wer sich nicht sicher ist, ob seine Police den Schaden ersetzen würde, sollte in den Vertragsbedingungen unter dem Stichwort „Außenversicherung“ nachsehen. Dort steht auch die maximale Entschädigungssumme.

Allerdings könnte es im Fall der Fälle schwierig sein, nachzuweisen, was eigentlich weggekommen ist. Den Inhalt eines Schließfachs kennt schließlich nur der Besitzer, nicht die Bank. Experten empfehlen, die im Tresor deponierten Wertgegenstände zu fotografieren oder einen Zeugen mitzunehmen.

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