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„Spuk-Wohnungen“ in Hongkong Bis zu 50 Prozent Mietrabatt nach Mord

Lesedauer: 3 Minuten
Unnatürliche Todesfälle führen zu einem Preisabschlag von 10 bis 20 Prozent, und bei grausamen Tötungen kann sich der Nachlass sogar mehr als verdoppeln, erklärt Sammy Po, Leiter der Wohnabteilung des Immobilienmaklers Midland Holdings. Die Chinesen glauben, dass solche “hung jaak” genannten Orte - der kantonesische Begriff für “Spuk-Wohnungen” - Unglück bringen.

“Den Chinesen macht es wirklich etwas aus”, an solchen Orten zu leben, sagt Po.

Die Miete für die Wohnung in Stadtviertel Wan Chai, in der die Polizei am 1. November die Leichen von zwei Frauen entdeckt hatte, betrug zum Zeitpunkt der Morde 29.000 Hongkong-Dollar (rund 3000 Euro) pro Monat.

Wenn der Tatort freigegeben und die Wohnung gesäubert ist, wird die Miete wahrscheinlich um die Hälfte fallen, konstatiert ein Direktor der Firma im Besitz der Wohneinheit, der weder seinen Namen noch den des Unternehmens öffentlich machen wollte.

Der Verkaufswert des Apartments in der luxuriösen J Residence würde seinen Worten nach von 9 Millionen Hongkong-Dollar auf 6 Millionen Hongkong-Dollar sinken, wenn sich sofort ein Käufer finden lässt.

In Hongkong hat es laut Datenbank von Squarefoot.com.hk in diesem Jahr an fast 190 Orten unnatürliche Todesfälle gegeben, darunter Morde und Freitode. Auf der Webseite werden das Datum des Vorfalls, die Adresse und eine kurze Beschreibung der düsteren Geschehnisse aufgelistet.

Zu den jüngsten Angeboten gehört die Wohnung eines 18- jährigen Studenten, der sich im vergangenen Monat eine Plastiktüte über den Kopf zog und in den Tod sprang, sowie die eines Paars im mittleren Alter, das aufgrund finanzieller Probleme Suizid durch Kohlenmonoxidvergiftung verübte. In einem anderen Apartment wurde eine Mutter, die ihre zwei Töchter schützte, von einem psychisch labilen Nachbarn zu Tode gehackt.

Dass solche Wohnungen am Ende doch noch Mieter oder Käufer finden, dürfte auch an den hohen Immobilienpreisen liegen. Die Mieten für private Wohnsitze erreichten Midland zufolge im August ein Rekordhoch und die Verkaufspreise haben sich seit 2009 mehr als verdoppelt. Wegen der Immobilienpreise ist die Stadt nach London als Standort für ein Unternehmen die teuerste der Welt, zeigen Daten des Maklers Savills.
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