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„Spuk-Wohnungen“ in Hongkong Bis zu 50 Prozent Mietrabatt nach Mord

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Der Immobiliendienst C S Group versteigert am dem 18. November eine etwa 51 Quadratmeter große “hung jaak‘‘-Wohnung ab 3,18 Millionen Hongkong-Dollar (rund 330.000 Euro). Ein Stigma- freies Apartment in demselben Wohnkomplex wurde im vergangenen Monat laut Midland-Daten fast 27 Prozent teurer verkauft.

‘‘Es gibt hier Nachfrage von Investoren, die vermieten oder es für den Eigengebrauch wollen’’, sagt Alger Cheng, Geschäftsführer der Auktionsabteilung von C S Group. Po von Midland zufolge werden auch Erstkäufer von den niedrigeren Preisen angelockt.

Auch Zuwanderer kümmert es weniger, in solchen ‘‘Spuk-Wohnungen’’ zu leben, erklärt Asif Ghafoor, Gründer des Immobilienportals Spacious.hk - denn für sie sei ‘‘die Lage bei weitem die wichtigste Sache’’.

Unter den Einheimischen sind derweil Aberglaube und Geomantie tief in der Kultur verwurzelt. Die Menschen meiden neben solchen ‘‘Spuk-Wohnungen’’ auch Orte in der Nähe von Friedhöfen, Krankenhäusern und Kirchen, da diese ebenfalls als unglücksbringend gelten können. Und in Gebäuden wird generell das vierte Stockwerk ausgelassen, weil die Zahl ein Homonym des chinesischen Wortes für Tod ist.

Hongkong ist nicht die einzige Stadt, in der sich Wohnungssuchende von Tragödien abschrecken lassen. Doch an vergleichsweise nachfragestarken Märkten wie in New York City ist das Stigma weniger ausgeprägt, erklärt Jonathan Miller, Präsident des Immobiliengutachters Miller Samuel in Manhattan. Wenn der Bestand an Wohnraum niedrig und die Mieten nahe Rekordständen sind, würde sich ein Verbrechen oder ein anderes negatives Ereignis nicht auf den Preis ausüben, sagt er.

In Großbritannien kann ein besonders berüchtigtes Verbrechen ein Haus unverkäuflich machen, sodass es abgerissen und wiederaufgebaut werden muss, berichtet Richard Sexton, ein Direktor von e.surv, dem größten Anbieter von Bewertungen für Wohnimmobilien im Land. ‘‘Gleichermaßen kann das, wenn es sich um Folklore handelt, in Großbritannien auch ganz anders aussehen’’, fügt er an. ‘‘Das Haus mit freundlichen Geistern kann auf diesem Weg als etwas Positives vermarktet werden.’’

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