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Trotz Renditen unter null „Staatsanleihen schützen – sogar jetzt“

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Während der Finanzkrise der Jahre 2007/2008 etwa brachen die Aktienkurse um rund 34 Prozent ein, der Ertrag globaler Anleihen betrug im gleichen Zeitraum mehr als 8 Prozent. Auch als Anfang 1992 die japanische Preisblase platzte und Aktien rund 13 Prozent an Wert verloren, warfen Anleihen Erträge von rund 13 Prozent ab.

Von Januar bis Ende März 2020, als die Corona-Pandemie die Aktienkurse um fast 16 Prozent abstürzen ließ, erzielten globale Anleihen ein Plus von rund 1,2 Prozent. Allerdings erlebten auch die Anleihemärkte an einigen Tagen im März 2020 parallel zu den Aktienmärkten eine scharfe Korrektur und beendeten den Monat im Minus.

Auch zuvor gab es immer wieder Phasen des Gleichlaufs von Aktien und Anleihen: Wenn die Aktienkurse zwischen Januar 1988 und November 2020 fielen, legten globale Anleihen in etwa 71 Prozent der Fälle zu. Das heißt aber auch: In 29 Prozent der Fälle folgten sie den Aktienkursen nach unten.

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Man kann diese positiven Korrelationen jedoch als temporäre Anomalien betrachten. Sobald die Märkte genügend Zeit haben, die Reaktion der Zentralbanken einzupreisen, stellt sich erneut die typische negative Korrelation zwischen Aktien und Anleihen ein, so das Ergebnis der Analyse. Anleger können mithin nicht davon ausgehen, dass die negative Korrelation zwischen Aktien an jedem einzelnen Tag hält, wohl aber im Durchschnitt über einen längeren Anlagehorizont.

Grundsätzlich bleibt festzuhalten, dass ein Portfolio-Mix aus Aktien und Anleihen auch in Zeiten von Null- und Negativzins nicht ausgedient hat. Die Diversifikationsvorteile bleiben erhalten. Als unrichtig erweist sich dagegen die verbreitete Ansicht, Unternehmensanleihen könnten ein Portfolio ebenso gut schützen wie Staatsanleihen. Letztere bleiben, ungeachtet des Marktumfelds, als sichere Häfen unverzichtbarer Bestandteil jedes langfristig ausgerichteten Portfolios.

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