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Staatsanleihen Warum sich US-Bonds derzeit (noch) nicht lohnen

Martin Hüfner, Assenagon Asset Management

In letzter Zeit hört man immer häufiger, dass die Renditen in den USA ein Niveau erreicht haben, das für Langfristinvestoren wieder interessant ist. Wer in Europa für erstklassige Staatsanleihen gerade mal 0,3 Prozent an Kupon bekommt, überlegt es sich schon, ob er nicht doch lieber in entsprechende US-Papiere investiert. Dort liegt die Rendite bei knapp 3 Prozent.

Soll man also in amerikanische Rentenanlagen umswitchen? Ich rate ab, auch wenn es dem einen oder anderen nicht gefällt.

Rendite-Differenz

Zinsen 10-jährige Staatsanleihen, in Prozent Quelle: Fred, Bundesbank

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Zugegeben, der Chart sieht interessant aus. Über Jahrzehnte sind die Renditen in den USA und im Euroraum weitgehend parallel gelaufen. Wenn es in Amerika nach oben ging, dann stiegen auch die Renditen in Europa und umgekehrt. Das war eine Konstante, auf die man sich verlassen konnte. Die beiden Renditeniveaus waren von der Größe zwar nicht ganz gleich. Der Abstand zwischen den beiden betrug im Schnitt aber nicht mehr als einen halben Prozentpunkt (seit 1990).

US-Zinsen steigen

Jetzt ist es damit plötzlich vorbei. Seit die Federal Reserve auf einen Kurs der geldpolitischen Normalisierung umgeschwenkt ist, steigen die US-Zinsen an. Die europäischen gingen dagegen lange Zeit weiter zurück. Der Abstand zwischen beiden hat sich bei gleicher Laufzeit und Bonität auf 2,5 Prozentpunkte ausgeweitet. Allein seit Jahresbeginn ist er noch einmal um einen halben Prozentpunkt größer geworden.

»Mit dem heutigen Niveau der amerikanischen Bondzinsen kann man zwar nicht reich werden. Aber man kann doch wieder Geld verdienen.«

Wenn das kein Kaufsignal ist! Mit dem heutigen Niveau der amerikanischen Bondzinsen kann man zwar nicht reich werden. Aber man kann doch wieder Geld verdienen, zumal die Renditen aus europäischer Sicht über der Preissteigerungsrate liegen. Andererseits bleibt die Welt nicht stehen. Ein Kauf amerikanischer Treasuries lohnt sich nur, wenn die Differenz der Zinsen nicht noch größer wird. Danach sieht es aber in der Tat aus. Hier ein paar Argumente.

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