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in Gold & EdelmetalleLesedauer: 3 Minuten

Stabilitas-Experte Martin Siegel Nachfrage nach physischem Gold deutlich gestiegen

Martin Siegel, Geschäftsführer des Edelmetall-Fondsanbieters Stabilitas

Im Juli setzten die Edelmetalle ihre stabile Seitwärtsbewegung fort. Der Goldpreis legte um 2,2 Prozent zu und schloss bei einem Kurs von 1.269 US-Dollar pro Feinunze ab. Damit hat das gelbe Metall seine Verluste aus dem Juni wieder wettgemacht und ein neues Sieben-Wochen-Hoch erreicht. Auf US-Dollar-Basis sieht der Markt relativ stabil aus. Das liegt vor allem am aktuell schwachen Dollar, denn in allen anderen relevanten Währungen ist der Goldpreis nicht gestiegen.

Auch die im ersten Halbjahr neu entfachte Goldnachfrage in Indien könnte bald ein jähes Ende haben. Grund dafür ist die im Juli neu eingeführte Mehrwertsteuer in Indien, die drei Prozent auf Goldkäufe erhebt. Dies könnte auch die überdurchschnittlich hohe Nachfrage des ersten Halbjahres erklären, die möglicherweise dazu gedient hat, vor der Steuereinführung die Lagerbestände der Händler aufzufüllen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die indische Goldnachfrage nach der Steuereinführung entwickelt.

Auch in Deutschland ist die physische Nachfrage nach dem gelben Metall im Juli deutlich gestiegen. Es war erneut zu beobachten, dass wenn der Goldpreis auf Dollarbasis steigt und gleichzeitig auf Eurobasis etwas billiger wird, die physische Nachfrage hierzulande deutlich anspringt. Viele Anleger haben diese Konstellation zum Einstieg oder für Zukäufe genutzt. Der kleine Bruder Silber legte im vergangenen Monat um 1,3 Prozent zu und schloss bei einem Kurs von 16,83 US-Dollar pro Feinunze ab.

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Platin und Palladium nähern sich weiter einer Parität an. Platin gewann im Juli 1,5 Prozent hinzu, bleibt aber mit einem Schlusskurs von 940 Dollar pro Feinunze nach wie vor unter der psychologisch wichtigen Marke von 1.000 Dollar pro Feinunze. Palladium hingegen legte um 4,9 Prozent zu und notierte zum Monatsende bei 886 Dollar. Palladium profitiert nach wie vor von der boomenden Automobilbranche. Insbesondere scheint das Industriemetall, das für die Herstellung von Benzin-Katalysatoren benötigt wird, von der aktuellen Dieselkrise zu profitieren.

Auch die Aktien der Minengesellschaften bewegten sich stabil seitwärts und generierten im Juli auf Dollarbasis durchschnittlich ein Plus von 2 bis 4 Prozent. Grundsätzlich ist es weiterhin sehr ruhig im Sektor, ohne größere Übernahmen oder Kapitalerhöhungen. Dennoch neigt der Markt momentan noch eher zur Schwäche. Verhaltene Unternehmensergebnisse werden mit Kurseinbrüchen bestraft und gute Ergebnisse werden nicht wirklich mit Kurssteigerungen honoriert. Das ist ein Signal dafür, dass aktuell keine Investitionsbereitschaft im Markt vorhanden ist.

Die Basismetalle setzten im Juli ihre Bodenbildung weiter fort. Während Aluminium den vergangenen Monat noch mit einer runden Null beendete, konnten Zink (+ 1,1 Prozent), Blei (+1,4 Prozent), Kupfer (+6,9 Prozent) und Nickel (+8,7 Prozent) allesamt zulegen. Insbesondere die Entwicklung bei Kupfer, das als das wichtigste und relevanteste Basismetall für die Wirtschaft gilt, signalisiert eine zumindest gesunde Entwicklung der Weltwirtschaft. Insgesamt zeigt der Dreiklang aus dem zunehmenden Kupferpreis, den sich erholenden Ölpreisen und dem steigenden Baltic Dry Index, einem wichtigen Preisindex für das weltweite Verschiffen von Hauptfrachtgütern, eine stabile Weltkonjunktur an. Richtige Kaufsignale bei Basismetallen sehen wir jedoch noch nicht.

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