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Interview mit Bernhard Wenger „Mit Staking werden pro Jahr 9 Milliarden verdient“

Von in InstitutionelleLesedauer: 10 Minuten
Bernhard Wenger ist Leiter Nordeuropa beim Krypto-ETP-Emittenten 21Shares
Bernhard Wenger ist Leiter Nordeuropa beim Krypto-ETP-Emittenten 21Shares | Foto: 21Shares/ Canva

DAS INVESTMENT: Herr Wenger, bevor wir zu tief in die Materie eintauchen: Können Sie erklären, was Staking im Kontext von Kryptowährungen bedeutet und wie der zugrundeliegende Mechanismus funktioniert?

Bernhard Wenger: Staking ist wesentlich für die Funktionalität und Sicherheit von sogenannten Proof-of-Stake-Blockchains wie beispielsweise Ethereum, Solana, Cardano und Polygon. Es handelt sich um einen Prozess, bei dem Krypto-Inhaber ihre Vermögenswerte für einen bestimmten Zeitraum einem Blockchain-Netzwerk zur Verfügung stellen, um Transaktionen zu validieren, neue Blöcke zu generieren und dadurch den Betrieb und die Sicherheit des Netzwerks unterstützen. Im Gegenzug erhalten die Krypto-Besitzer „Rewards“, also Belohnungen, in Form von zusätzlichen Kryptos.

Man kann Staking also mit einer Art Krypto-Dividende vergleichen?

Wenger: Durchaus, denn das Staking ist für Inhaber eine Möglichkeit, ihre auf einer Blockchain gehaltenen digitalen Vermögenswerte „zum Arbeiten“ zu bringen und auf diese Weise ein passives Einkommen, ähnlich wie Dividendenzahlungen an Aktionäre, zu generieren. Allerdings werden die „gestakten“ Assets nicht einer zentralen Institution, wie Banken oder Unternehmen anvertraut, sondern dienen dem Blockchain-Netzwerk – was dem wichtigsten Grundsatz der Blockchain Rechnung trägt: der Dezentralität. 

Welche Vorteile bietet Staking professionellen Anlegern im Vergleich zu anderen Anlageformen im Kryptobereich wie dem direkten Kauf von Coins?

Wenger: Im Vergleich zum Handel oder dem reinen Halten von digitalen Assets bietet Staking eine zusätzliche Einnahmequelle, unabhängig von kurzfristigen Marktschwankungen. So stammt der Ertrag nicht nur aus der Preisentwicklung der jeweiligen Kryptos, sondern auch von den Rewards, die regelmäßig ausgeschüttet werden. Darüber hinaus tragen Anleger mit ihren gestakten Assets aktiv zur Sicherung der Blockchain bei und fördern damit die Netzwerksicherheit – dies ist besonders für institutionelle Anleger interessant, die oftmals langfristige Positionen bevorzugen.

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