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Star-Ökonom Nouriel Roubini „Herkömmliche Geldpolitik kann drohende Rezession nicht verhindern“

Drei globale Krisenherde könnten bis 2020 eine Rezession auslösen – und in allen spielten die USA eine tragende Rolle, sagt Star-Ökonom Nouriel Roubini. Da wäre zum einen der offen ausgetragene amerikanisch-chinesische Handels- und Währungskrieg. Zum zweiten der etwas stiller, aber nicht minder verbissen geführte Kampf beider Länder um die technologische Weltführerschaft – und zum dritten drohende Engpässe bei der Ölversorgung aufgrund des eskalierenden Konflikts zwischen USA und Iran.

In jedem dieser Krisenszenarien würden die Preise für Importgüter in die Höhe schießen und wegen unterbrochener Handelsketten die Ausfuhren gleichzeitig sinken. „Alle drei möglichen Schockauslöser hätten eine Stagflation zur Folge“, glaubt Roubini in Aussicht. Bei einer Stagflation tritt die Wirtschaft auf der Stelle, die Preise hingegen steigen. 

Der Konflikt zwischen der traditionellen Weltmacht Nummer 1 USA und dem aufstrebenden China befeuere schon jetzt den langfristigen Trend der fortschreitenden Deglobalisierung: „Der Handel mit Gütern, Kapital, Arbeit, Informationen, Daten und Technologie splittert sich zunehmend auf, daher werden weltweit die allgemeinen Produktionskosten steigen“, so Roubini.

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Als problembehaftetes Beispiel nennt Roubini den chinesischen Telekomausrüster Huawei: Der Konzern sei global führend in der 5G-Technologie – einer Technologie, die im Begriff ist, zum globalen Kommunikationsstandard für zivile und militärische Infrastruktur zu werden. Wenn man allerdings befürchte, dass jeder einzelne 5G-Chip auch ein chinesisches Abhörinstrument sein könnte, werde man in den USA zukünftig nicht mehr nur Huawei als nationale Bedrohung wahrnehmen. Dann würden auch tausende chinesische Exportgüter, die mit dem Chip bestückt sind, als Bedrohung gelten.

„Es ist leicht vorstellbar, wie die heutige Situation zu einer kompletten Implosion des offenen Welthandelssystems führen könnte“, so Roubini.

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