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Starke Nerven gefragt Folgt auf die Euphorie die nächste Finanzkrise?

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Euphorie in allen Anlageklassen

Die beschriebene Geldschwemme der Notenbanken und die gigantische Neuverschuldung der Welt haben aktuell zu deutlichen Überbewertungen praktisch aller Vermögenswerte auf der Welt geführt. Mondpreise für Fußballer, Kunst, Oldtimer, Immobilien häufen sich überall. Fast alle großen Aktiengesellschaften der Welt sind so teuer oder noch teurer wie vor den Kurseinbrüchen 2000 oder 2007. Die Börsenbewertung der Apple-Aktie allein übersteigt achtmal den Wert aller Goldminenaktien der Welt.

Die Leitbörsen der USA sind nach allen Kriterien (Kurs-Umsatz, Kurs-Buchwert, Kurs-Gewinn, Marktkapitalisierung zu BSP etc.) in einer historischen Spekulationsblase. Zusätzlich sind die Aktienkäufe auf Kredit mit nahezu 600 Milliarden US-Dollar auf Höchstniveau und die Sorglosigkeit der Anleger (Volatilität auf historischen Tiefs) enorm. Überteuerte Milliardenübernahmen von Unternehmen sind wie vor den letzten Krisen wieder an der Tagesordnung. Mit Rekordzuflüssen von ca. 100 Milliarden USS allein im Januar 2018 in Aktien-ETFs und Aktienfonds steigt nun auch wie immer noch der US-Kleinanleger am Ende der Spekulationseuphorie in die US-Aktienmärkte ein.

Risiken reduzieren und vorsichtig sein

An den Finanzmärkten gibt es derzeit wie beschrieben Spekulationsblasen, wohin man schaut. Die ökonomischen Risiken sind enorm und kaum noch überschaubar. Die Sorglosigkeit der Fachleute und Anleger ist enorm.

Es gibt sehr viele Gründe und Ereignisse, die jederzeit und für viele unerwartet zum Platzen der Spekulationsblasen führen können. Bei der aktuell sehr deutlich größeren Weltverschuldung als 2008 genügt bereits ein kleiner Funke um eine neue Finanz- und Bankenkrise auszulösen. Weitere Zinserhöhungen in den USA und/oder steigende langfristige Zinsen aufgrund der guten (künstlichen) Konjunktur können weitere Auslöser sein. Zwischen den USA und China/Europa bahnt sich ein Handelskrieg an. Geopolitisch ist die Welt gegenwärtig so unsicher wie seit dem zweiten Weltkrieg nicht mehr. Auch von dieser Seite können jederzeit Turbulenzen ausgelöst werden.

Anleger sollten die gegenwärtige Euphorie bei allen Vermögensklassen zu Gewinnmitnahmen nutzen und generell das Risiko in Ihrem Vermögen verringern. Es ist ratsam sein Vermögen krisensicher aufzustellen um danach von den kommenden, gewaltigen Chancen zu profitieren. 2018/2019 geht es nicht darum reich zu werden. Oberstes Gebot muss es sein, das Vermögen zu erhalten und immer wieder neue Anlagechancen bei überschaubarem Risiko zu nutzen.

Der Autor
Ralf Borgsmüller ist Partner der PSM Vermögensverwaltung GmbH in Grünwald bei München.

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