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Starvolkswirt Jim O’Neill verlässt Goldman Sachs

Fast 20 Jahre lang war Jim O’Neill (55) Teil der Geldgroßmacht Goldman Sachs. Nun wird der Volkswirt im Laufe des Jahres das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen. Das teilt Vorstandschef Lloyd Blankfein in einer offiziellen Erklärung mit. In einer Email erklärte O’Neill der Nachrichtenagentur Bloomberg, er habe noch nicht entschieden, was er dann machen will. Blankfein wählte das Wort "retire", was man regelmäßig mit "in Pension gehen" übersetzt.

Der Engländer O’Neill kam 1995 als Co-Leiter der volkswirtschaftlichen Analyseabteilung und Experte für Währungen („Chief currency economist“) zu Goldman Sachs. 2001 wurde er Leiter der Abteilungen für Volkswirtschaft, Rohstoffe und Strategien. 2010 schließlich übernahm er die hauseigene Vermögensverwaltung und wurde Chef von Goldman Sachs Asset Management. Nach ihm werden Tim O’Neill (nicht mit Jim verwandt) und Eric Lane gemeinsam das Asset Management leiten. O’Neills Position als Chairman (eine Art Vorstandschef) soll nicht neu besetzt werden, teilte eine Unternehmenssprecherin Bloomberg mit. Sie sei damals extra für ihn neu geschaffen worden.

Besonders bekannt wurde O’Neill, als er Ende 2001 die aufstrebenden Wirtschaftsnationen Brasilien, Russland, Indien und China zu dem Kürzel „Bric“ zusammenfasste. Seine Analyse mit dem Titel „Building Better Global Economic BRICs“ können Sie hier komplett herunterladen. Heute ist Bric ein Begriff, der zum Standardvokabular in der Finanzwelt gehört.

Erst kürzlich war O’Neill zu Gast beim Fondskongress in Mannheim. Er ist Fan des englischen Fußballclubs Manchester United, was er in seinen Marktberichten regelmäßig durchblicken lässt. Überhaupt gehört Jim O’Neill mit seinem Hang zu Rucksack-Touren rund um die Welt und seinem zurückhaltenden Auftreten zu den Ausnahmeerscheinungen in der Finanzszene. Die „Financial Times“ bezeichnet ihn sogar als „überlebensgroße Figur“ und widmet ihm einen regelrechten Nachruf.

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