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Statt Samsung E-Commerce und Milch aus China Fonds-Klassiker im Check-Up: Fidelity Emerging Markets

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  1. Die aktuelle Positionierung

Innerhalb des Portfolios hat Price im Laufe des vergangenen Jahres unter anderem den Bereich Roh- und Werkstoffe schrittweise auf nunmehr 8 Prozent verdoppelt (siehe Grafik). „Als Treiber für dieses Segment sehen wir die hohe Nachfrage aus China, die stärker als erwartet ausfällt“, begründet Price diese Ausweitung.

Auf Länder-Ebene hat der Fidelity-Manager jüngst den Anteil russischer Titel heraufgefahren: Aktuell stellt dieser Teil des Portfolios mit rund 10 Prozent die viertgrößte Länderposition dar nach China, Südafrika und Indien. Damit ist die Gewichtung nunmehr doppelt so hoch wie noch vor sechs Monaten und gegenüber dem Index ebenfalls übergewichtet. „Wir haben über die Sberbank, die in einem profitablen Geschäftsfeld agiert, eine Kernposition aufgebaut“, erläutert Price.

Zu den jüngsten Neuzugängen gehört unter anderem China Mengniu Dairy. „Das Molkereiunternehmen hat uns aufgrund seiner starken Marktstellung, der Kraft der Marke und der langfristigen Wachstumsaussichten überzeugt“, begründet Price den Kauf. Da die Regierung mittlerweile stark auf die Qualität der Unternehmen achte, existierten zudem hohe Markteintritts-Barrieren.

Auch das chinesische E-Commerce-Unternehmen JD.com gehört zu den Neulingen im Portfolio. „Es profitiert stark vom Wachstum dieses Sektors und bietet mit seinem Fokus auf qualitativ hochwertige Produkte und umfassendem Kundenservice langfristig gute Wachstumsaussichten“, so Price. Reduziert hat er dagegen sein Engagement bei Cognizant und beim koreanischen Halbleiter-Unternehmen SK Hynix: „Bei Letzterem haben wir Gewinne realisiert, gleichwohl bleibt es für uns eine wichtige Position in diesem Marktsegment“, erläutert der Fidelity-Manager.

Drei Fragen an Nick Price

„E-Commerce in China ist eines der weltweit besten Investments“

DER FONDS: 2016 war ein herausforderndes Jahr für Schwellenländer-Investoren. Wie bewerten Sie die aktuelle Marktlage im Vergleich dazu?

Nick Price: Wir halten die Aktienmärkte in den Emerging Markets gegenüber den etablierten Märkten derzeit für relativ attraktiv. Bezogen auf das Kurs-Buchwert-Verhältnis liegt der Abschlag gegenüber den entwickelten Ländern bei rund 30 Prozent. Berücksichtigt man noch das Wirtschaftswachstum dieser Länder, das über dem der Industriestaaten liegt, stehen die Märkte also gut da. Klar ist aber auch: Die Emerging Markets sind sehr heterogen, unter diesem Begriff werden so unterschiedliche Länder wie Südafrika, Indien, China und die Türkei zusammengefasst. Und die nächste politische Krise ist nie weit weg, wie die jüngste Entwicklung in der Türkei oder Südafrika zeigt. Deshalb müssen die Unternehmen, die ich in mein Portfolio einbeziehe, in der Lage sein, solchen gelegentlich aufziehenden Stürmen zu widerstehen. Sie müssen über starke Bilanzen verfügen und eine attraktive Eigenkapitalrendite bieten. Auf einem guten Weg sehe ich derzeit unter anderem Indien, wo die Regierung sich daranmacht, kühne Reformen durchzusetzen. Gute Aussichten sehe ich unter anderem auch für das Investmentthema E-Commerce in China. Ich halte dies für eine der weltweit besten Investments.

Trotzdem halten Sie sich bei IT-Werten eher zurück, während Sie in Konsum- und Finanzwerten stark übergewichtet sind. Warum?

Über alle Regionen hinweg finden wir im Bereich Konsum interessante Unternehmen. Diese profitieren davon, dass es sechs Milliarden Menschen in den aufstrebenden Volkswirtschaften gibt, die konsumieren wollen und über immer mehr Kaufkraft verfügen. Im IT-Segment sind wir unter anderem deshalb untergewichtet, weil wir die indischen Software-Unternehmen Cognizant und Infosys reduziert haben, bei denen wir Risiken aufgrund des Brexit und des politischen Kurses von Donald Trump sehen. Zudem sind wir nicht in Samsung und Tencent investiert. Letzteres liegt daran, dass wir bereits in Naspers investiert sind – und das Unternehmen hält rund ein Drittel der Anteil an Tencent. Bei Samsung sind wir vorsichtig, was das Geschäftsmodell betrifft: Auf der einen Seite steht Apple als großer Konkurrent bei den teuren Smartphones, auf der anderen Seite Huawei mit sehr preiswerten Modellen.

Auf Länderebene sind Sie aktuell unter anderem in Südafrika übergewichtet. Welche Unternehmen gefallen Ihnen dort besonders?

Dort investieren wir in eine Reihe von Unternehmen, die wie Naspers oder Steinhoff erfolgreich im Ausland expandieren. Wie sich eine Firma trotz des wirtschaftlich und politisch schwachen Umfelds in Südafrika erfolgreich entwickeln kann, zeigt Steinhoff sehr anschaulich. Das Unternehmen, das Möbel und Haushaltswaren kostengünstig herstellt und in eigenen Geschäften in Europa, Afrika und Australasien verkauft, bietet interessante langfristige Wachstumschancen und wächst erfolgreich durch Akquisitionen.

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