Statt Zinswende „Anleger halten negative Zinsen für möglich“
Konjunktur wird die Wachstumserwartungen der Fed wohl nicht erfüllen
Die Anleger bezweifelten, dass die Konjunktur die Wachstumserwartungen der Fed erfülle, schrieb Hornbach am Mittwoch in einer E-Mail. "Das Thema negative Zinsen ist häufiger aufgekommen als QE4 - aber die Investoren halten langsam beides für möglich", erläuterte er. "Unserer Ansicht nach stehen weder QE4 noch negative Zinsen bevor, aber beides sind natürlich Möglichkeiten."
Für Shimomura von Mitsubishi UFJ ist die Möglichkeit gar nicht so weit entfernt. "Wenn die Konjunktur nächstes Jahr ins Stolpern kommt, könnten sie eine neue quantitative oder qualitative Lockerung beginnen", erläuterte er. "Es besteht auch die Chance, dass sie die Zinsen senken. Es ist eine Sache für das nächste Jahr."
Quantitative und qualitative Lockerung ist der Begriff, den die Bank von Japan für ihr eigenes Anleihekaufprogramm verwendet, das über Ankäufe von Staatsanleihen hinausgeht. Japans Zentralbank erwirbt Staatspapiere, börsennotierte Fonds (ETF), Immobilienfonds (REITS) und Unternehmensanleihen, um mehr als ein Jahrzehnt der Deflation zu beenden.
Die Fed hatte 2008 mit dem Kauf von Hypothekenanleihen begonnen und die Käufe 2009 auf Treasuries ausgeweitet, um die Finanzierungskosten zu senken und damit die Konjunktur anzukurbeln. Damit blähte sie ihre Bilanz von weniger als 2 Billionen Dollar bis auf 4,52 Billionen Dollar im Januar auf. Nach Beendigung des Programms im vergangenen Jahr dürfte die US- Notenbank es wiederaufleben lassen und diesmal auch Unternehmensanleihen berücksichtigen, erwartet Shimomura.