Jeder Euro, der aus aktiven Fonds abfließt, wiegt schwerer als jeder, den Sie mit ETFs wieder gewinnen.
Hoops: Ohne Frage. Aber erstens erwarten wir keine Abflüsse im aktiven Bereich und zweitens ist unser dort verwaltetes Vermögen 2023 trotzdem ordentlich angestiegen.
Vor allem aufgrund der Performance des Marktes.
Hoops: Man muss die Fonds ja trotzdem vernünftig managen und die richtigen Werte auswählen, um von der Marktperformance zu profitieren. Perspektivisch erwarten wir für den Markt insgesamt weniger Abflüsse als durch den Wertzuwachs on top dazukommt. Das aktiv verwaltete Vermögen wird also weiterwachsen.
Um die Margen zu verbessern, will sich die DWS technologisch unabhängiger von der Konzernmutter Deutsche Bank machen. Beim IT-Großprojekt Proteus hakt es gewaltig. Was läuft hier schief ?
Hoops: Bei Proteus geht es um eine technische und organisatorische Entflechtung von der Deutschen Bank. Im Hinblick auf eine größere organisatorische Eigenständigkeit kommen wir sehr gut voran. Auf der technologischen Ebene ist dieser Vorgang allerdings ausgesprochen komplex. Da hängen viele Komponenten zusammen, die selten wirklich einfach trennbar sind.
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Jeder Euro, der aus aktiven Fonds abfließt, wiegt schwerer als jeder, den Sie mit ETFs wieder gewinnen.
Hoops: Ohne Frage. Aber erstens erwarten wir keine Abflüsse im aktiven Bereich und zweitens ist unser dort verwaltetes Vermögen 2023 trotzdem ordentlich angestiegen.
Vor allem aufgrund der Performance des Marktes.
Hoops: Man muss die Fonds ja trotzdem vernünftig managen und die richtigen Werte auswählen, um von der Marktperformance zu profitieren. Perspektivisch erwarten wir für den Markt insgesamt weniger Abflüsse als durch den Wertzuwachs on top dazukommt. Das aktiv verwaltete Vermögen wird also weiterwachsen.
Um die Margen zu verbessern, will sich die DWS technologisch unabhängiger von der Konzernmutter Deutsche Bank machen. Beim IT-Großprojekt Proteus hakt es gewaltig. Was läuft hier schief ?
Hoops: Bei Proteus geht es um eine technische und organisatorische Entflechtung von der Deutschen Bank. Im Hinblick auf eine größere organisatorische Eigenständigkeit kommen wir sehr gut voran. Auf der technologischen Ebene ist dieser Vorgang allerdings ausgesprochen komplex. Da hängen viele Komponenten zusammen, die selten wirklich einfach trennbar sind.
Sie wissen, wovon Sie reden. Zuvor waren Sie Leiter der Unternehmensbank, quasi der Klempner der Deutschen Bank.
Hoops (lacht): Genau. Und wann ruft man den Klempner? Wenn etwas nicht läuft. Wenn es also bei der Bank im Zahlungsverkehr stockte, mussten mein Team und ich zur Stelle sein. Diese Erfahrung hilft nun, uns stärker auf unser Kerngeschäft als Asset Manager zu fokussieren und zu priorisieren. Wir müssen uns fragen, ob eigene Cloud-Lösungen für uns strategisch essenziell sind oder nicht. Ob eine Abnabelung von der Deutschen Bank bei anderen Themen wie Netzwerken und Cybersecurity vielleicht sogar Nachteile mit sich bringen würde. Hier prüfen wir nun, inwieweit wir Dinge als technologische Dienstleistung vom Mutterkonzern weiter beziehen. Denkbar wäre auch eine Hybridlösung.
Das klingt nach Planänderung, quasi nach einer halben Rolle rückwärts.
Hoops: Nein, die Eigenständigkeit der DWS ist gesetzt. Aber sicherlich bewertet man einige Dinge heute anders als noch vor drei Jahren. Die Entscheidung, was wir künftig selbst machen und wo wir auf Bestehendes zurückgreifen, werden wir zeitnah treffen.
Schauen wir in die Zukunft: Sie haben erklärt, einer der Top-5-Vermögensverwalter in den 5 größten Volkswirtschaften werden zu wollen. Deutschland können wir wohl abhaken. Aber wie wollen Sie in den USA an den Großen vorbeiziehen?
Hoops: Der Anspruch gilt nicht für den gesamten US-Markt. Dort in die Top 5 vorzustoßen, dürfte schwierig werden. Wir haben uns auf die dortigen Foreign Asset Manager bezogen, also Vermögensverwalter mit ausländischen Wurzeln. Da sind wir schon die Nummer drei, aber der Markt bleibt natürlich umkämpft.
Auch Japan, vor allem aber China und Indien sind harte Märkte.
Hoops: Das ist keine leichte Aufgabe, keine Frage. In Japan sind wir seltsamerweise klein, aber mit einem neuen Geschäftsführer vor Ort wollen wir das ändern. Die Deutschen genießen dort einen guten Ruf. In China setzen wir auf Partnerschaften, etwa mit unserem 30-prozentigen Anteil am Asset Manager Harvest. Und in Indien wollen wir stärker mit unserem Partner Nippon Life zusammenarbeiten. Und natürlich ist der Bereich Alternatives interessant, der in diesen Ländern noch am Anfang steht. Also ja, es ist eine Herausforderung, aber gleichzeitig sehen wir riesige Chancen in diesen Märkten.