Sie haben den Anspruch formuliert, mit der DWS das „Gateway to Europe“ für internationale Investoren in Europa zu sein. Was steckt dahinter?
Hoops: Wir haben über unsere Teams und Standorte hinweg eine breite Expertise zu allen Themen rund um Investitionen in Europa. Sei es nun der deutsche Immobilienmarkt, europäische Infrastruktur, die unterschiedliche Inflation im Norden und Süden des Kontinents oder Herausforderungen in den Lieferketten. All das verstehen wir aus erster Hand. Unser Anspruch ist, dieses gebündelte Wissen über Europa als Tor für Investoren aus Amerika, Asien oder dem Nahen Osten zu positionieren. Statt auf Ratschläge von externen Beobachtern zu hören, sollten globale Anleger lieber auf unseren Ein blick aus direkter Nähe setzen. Dieses Potenzial müssen wir noch besser heben, etwa durch unsere Initiative zur European Transformation.
Sie besuchen diese Länder häufig und teilen Ihre Erfahrungen auf Linkedin. Dort werden Sie zunehmend als Sprachrohr der Branche wahrgenommen. Freut Sie das?
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Sie haben den Anspruch formuliert, mit der DWS das „Gateway to Europe“ für internationale Investoren in Europa zu sein. Was steckt dahinter?
Hoops: Wir haben über unsere Teams und Standorte hinweg eine breite Expertise zu allen Themen rund um Investitionen in Europa. Sei es nun der deutsche Immobilienmarkt, europäische Infrastruktur, die unterschiedliche Inflation im Norden und Süden des Kontinents oder Herausforderungen in den Lieferketten. All das verstehen wir aus erster Hand. Unser Anspruch ist, dieses gebündelte Wissen über Europa als Tor für Investoren aus Amerika, Asien oder dem Nahen Osten zu positionieren. Statt auf Ratschläge von externen Beobachtern zu hören, sollten globale Anleger lieber auf unseren Ein blick aus direkter Nähe setzen. Dieses Potenzial müssen wir noch besser heben, etwa durch unsere Initiative zur European Transformation.
Sie besuchen diese Länder häufig und teilen Ihre Erfahrungen auf Linkedin. Dort werden Sie zunehmend als Sprachrohr der Branche wahrgenommen. Freut Sie das?
Hoops: Darum ging es mir nie. Ich finde es einfach inspirierend, sich dort mit vielen verschiedenen Menschen auszutauschen. Ich bin überzeugt davon, dass man auch eine Diversität im Kopf braucht, also unterschiedliche Meinungen und Perspektiven, um erfolgreich zu sein.
Wie kam es denn überhaupt dazu, dass Sie auf Linkedin so aktiv geworden sind?
Hoops: Das ist in der Asset-Management-Branche ja immer noch nicht üblich. Angefangen hat das zu Beginn der Corona-Pandemie. Damals war ich noch in der Unternehmensbank und bekam aus erster Hand mit, wie geschlossene Häfen Lieferketten unterbrachen und damit die Weltwirtschaft durcheinanderwirbelten. Rückblickend versteht das heute jeder, damals waren vielen aber die Zusammen hänge nicht klar. Ich lag damit immer meiner Frau in den Ohren, bis sie mir dann riet, ich solle solche Erkenntnisse doch auch auf Linkedin teilen und nicht nur sie damit nerven (lacht).
Nun haben Sie 37.000 Follower.
Hoops: Es ist schon erstaunlich, was dar aus geworden ist. Ein netter Nebeneffekt ist übrigens, dass eine starke Linkedin-Präsenz uns auch beim Recruiting hilft. Talente gewinnen wir heute in sozialen Netzwerken, nicht mit Uni-Flyern. Wir haben schon einige High Potentials via Linkedin überzeugt.
Sie leiten ein Unternehmen mit rund 4.500 Mitarbeitern und sind Familienvater. Wann finden Sie eigentlich die Zeit für Linkedin?
Hoops: Das ist fester Bestandteil meiner Morgenroutine geworden. Meistens lese ich beim Sport Research und checke parallel meinen Linkedin-Feed. Später im Büro habe ich kaum noch Gelegenheit dazu, abgesehen von der Mittagspause vielleicht.
In der Deutschen Bank duzt man sich seit Kurzem. Wie handhaben Sie es – sind Sie Herr Hoops oder der Stefan?
Hoops: Das ist unterschiedlich. Manchmal werde ich gesiezt und wenn ich dann zurückduze, wirkt das merkwürdig. Generell duze ich lieber. Wenn ich mit zehn Leuten in einem Meeting diskutiere und alles ganz förmlich bleibt, sind die Leute einfach nicht so offen.
Fehlt dann nicht der Abstand?
Hoops: Jemanden zu duzen bedeutet doch nicht, dass man sein Gegenüber nicht respektiert. Das „Sie“ dagegen schafft vor allem Hierarchien.
Sie wollen auch die Kultur der DWS ändern und sprechen neuerdings oft von „Purpose“ und „Connecting the Dots“. Was ist damit gemeint?
Hoops: Uns ist wichtig, dass die DWS nicht aus vielen in sich geschlossenen Silos besteht, sondern dass sie ein schlagkräftiges Team mit einer gemein samen Mission wird. Das nennen wir Purpose. Jeder bei der DWS soll seinen Beitrag leisten. „Connecting the Dots“ bedeutet, Wissen und Expertise über alle Kanäle, Regionen und Hierarchie-Ebenen hinweg auszutauschen. Dieses Verschmelzen unterschiedlicher Sichtweisen ermöglicht erst einen Wissensvorsprung, den wir dann für unsere Kunden hebeln können. Wir wollen keine Silos, sondern Kooperation und Wertschätzung unterschiedlicher Stärken.
Silos niederreißen ist leicht gesagt.
Hoops: Wir nutzen dafür eine Reihe von Maßnahmen. Ein Beispiel sind sogenannte „Mystery Coffee Meetings“. Dabei wer den Mitarbeiter, die sich noch nie zu vor getroffen haben, per Zufallsprinzip gematcht. Sie tauschen sich aus – teils über Ländergrenzen oder Abteilungen hinweg. So entstehen neue Perspektiven, die sich zu Investmentideen verdichten können.
Wie sollen wir uns das vorstellen? Spricht ein Klaus Kaldemorgen dann mit dem Blockchain-Experten in San Francisco?
Hoops: Warum denn nicht? Herr Kaldemorgen ist ohnehin ein sehr offener, wissbegieriger Mensch. Aber uns geht es um das bewusste Vernetzen von Expertisen. Und ich bin überzeugt: Das wird unseren Investoren echten Mehrwert bieten.
Apropros Blockchain: Die DWS hat jüngst mit Stablecoins, Krypto-ETPs und Tokenisierung für Schlagzeilen gesorgt. Glauben Sie, die Branche wird bis 2030 weitgehend tokenisiert sein?
Hoops: Die Asset-Management-Branche ist doch bislang erstaunlich wenig disruptiert worden. Die Kernelemente sehen noch ähnlich aus wie vor zehn Jahren. Aber künstliche Intelligenz, digitale Assets, neue Vertriebswege über API-Schnittstellen und die Blockchain werden die Zukunft der Branche prägen. Wir investieren mit Nachdruck in diese Felder, denn machen wir uns nichts vor: Wenn die Disruption kommt, sollten wir sie vorantreiben und nicht sie uns.
Sie sprachen vorhin über Inspiration. Welche drei Managementbücher muss man Ihrer Meinung nachlesen?
Hoops: Begeistert hat mich „Ubiquity: Why Catastrophes Happen“. Das Buch hat mir eine andere Denkweise über kausale Zusammenhänge vermittelt. Als Volkswirt fand ich die „Freakonomics“ Reihe unterhaltsam. Nummer drei ist „The Power of Now“ – wirklich empfehlenswert. Hat man die ersten 50 Seiten verinnerlicht, kann es lebensverändernd sein. Der philosophische Ansatz dahinter hilft, achtsamer zu leben, statt sich von tausend Ansprüchen und Erwartungen treiben zu lassen. Gerade im hektischen Geschäftsalltag ist das ein echter Anker für mich.