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Steffen Selbach: „Silber ist fundamental stark überbewertet“

Steffen Selbach
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DAS INVESTMENT.com: Wie geht es weiter mit dem Euro und seiner Zone?

Steffen Selbach: Unter dem Druck der Kapitalmärkte ziehen fast alle Staaten in Euroland konsequente Sparprogramme durch, die das Wirtschaftswachstum bremsen. Die zunehmend glaubwürdigen Bestrebungen führen zu einer Kombination aus Hilfen vom IWF, den Schwellenmärkten und der EZB. Hierdurch gelingt es, einen Schutzwall gegen den anhaltenden Verkaufsdruck zu errichten. Dies führt zusammen mit einer im Rest der Welt soliden Konjunkturentwicklung zu einer Stabilisierung an den Kapitalmärkten. Der Euro überlebt, wird aber durch die schwache Konjunktur belastet.

DAS INVESTMENT.com: Euro-Krise, US-Schuldenberge: In welche Länder sollten Anleger 2012 ihr Geld bringen?

Selbach: Nach China und Russland, deren Aktien günstig bewertet sind und die unter anderem von der schrittweisen Lockerung der Geldpolitik in China profitieren werden. In der Eurozone empfehle ich Italien. Als das größte der Krisenländer wird Italien besonders deutlich von einer künftigen Erholung in der Eurozone profitieren. Die spürbaren wirtschaftlichen Belastungen, denen das Land derzeit ausgesetzt ist, dürften bereits weitgehend in den Kursen enthalten sein.

DAS INVESTMENT.com: Und welche Länder sollten sie lieber meiden?

Selbach: Ungarn und Großbritannien. Gegen Ungarn sprechen die hohe Staatsverschuldung, der Streit mit dem IWF, die populistische Politik der Regierung und die Bankenproblematik. Großbritannien ist ein eher defensiver Markt, der aufgrund der Fortschritte bei der Lösung der Eurokrise wohl hinter der europäischen Konkurrenz zurückbleiben wird, zumal europäische Fondsmanager schrittweise wieder stärker in Italien und andere Länder der Euro-Zone investieren dürften.

DAS INVESTMENT.com: Für welche Anlageklassen sehen Sie zukünftig das größte Potenzial?

Selbach: Auf mittlere Sicht dürften sich Aktien besonders gut entwickeln. Sie sind derzeit günstig bewertet, da die Märkte schon viel Negatives eingepreist haben. Bei den Sachwertinvestments empfehle ich Immobilien. Von Silber hingegen sollten Anleger besser die Finger lassen.

DAS INVESTMENT.com: Und warum?

Selbach: Silber ist fundamental stark überbewertet. Fortschritte bei der Euro-Schuldenkrise lassen sichere Häfen unattraktiver erscheinen. Gold wird zumindest noch durch Zentralbankkäufe gestützt, Silber aber nicht.

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