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Steht Aktien-Crash bevor? „Dann würde der Dax auf unter 4.000 Punkte zurückgehen“

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Beide Phasen kommen als Vergleich zu heute kaum in Frage. Die jetzige Entwicklung ähnelt am ehesten der Zeit 2000. In den ersten zwölf Monaten entwickelten sich die Aktienkurse damals ganz ähnlich wie das, was wir heute sehen. In den darauffolgenden zwei Jahren stürzten die Kurse aber ohne erkennbaren neuen Grund noch einmal um 60 Prozent ab. Wenn sich das jetzt wiederholen sollte, dann würde der DAX in den nächsten zwei Jahren noch bis auf unter 4000 (!) zurückgehen.

Könnte das passieren? Aus fundamentaler Sicht, nein. Dazu sind die Verhältnisse heute ganz anders. Das Wirtschaftswachstum ist zwar nicht berauschend. Es ist aber stabiler als damals. Damit sind auch die Unternehmensgewinne besser. Das reale Bruttoinlandsprodukt ist damals in einigen Quartalen zeitweise absolut zurückgegangen.

Hinzu kommt, dass die Stimmung in der Wirtschaft heute besser ist als damals. Der ifo-Index rutschte damals unter die 100er-Marke. Heute liegt er deutlich darüber. Der Euro war auf den Devisenmärkten schwach. Das half zwar der Exportindustrie. Es kamen aber immer mehr Zweifel auf, ob die gerade eingeführte Gemeinschaftswährung wirklich halten würde.

Die Geldpolitik ist diesmal viel „aktienfreundlicher“ als damals. Die Europäische Zentralbank hatte ihren Kurs Anfang des Jahres 2000 noch einmal verschärft. Sie erhöhte den Leitzins von 3,5 Prozent auf 4,25 Prozent und behielt ihn über viele Jahre auf diesem hohen Niveau. Das ist in keiner Weise mit der heutigen Situation zu vergleichen.

Schließlich gibt es diesmal – anders als 2000 – keine wirkliche Alternative zu Aktien. Die langfristigen Zinsen waren damals mit um die 5 Prozent vergleichsweise hoch. Wer sich aus dem Aktienmarkt verabschiedete, stand nicht mit leeren Händen da. Er bekam bei Festverzinslichen Wertpapieren ordentliche Erträge.

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