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Gestiegene Verbraucherpreise 2021 Inflation so hoch wie zuletzt 1993

Einkauf im Supermarkt
Einkauf im Supermarkt: Im Dezember waren vor allem kräftig anziehende Nahrungsmittelpreise der Grund für die hohe Inflation. | Foto: Imago Images / Martin Wagner

Die Verbraucherpreise in Deutschland waren laut Statistischem Bundesamt im Dezember 2021 um 5,3 Prozent höher als im Dezember 2020. Im Jahresdurchschnitt 2021 lag die Inflationsrate damit bei 3,1 Prozent – das ist der höchste Wert für die Teuerung hierzulande seit 1993, damals erreichte die Rate 4,5 Prozent. Wir haben einige Stimmen von Ökonomen aus Banken und von Fondsanbietern zu den Inflationsdaten ausgewählt.

Michael Holstein, Chefvolkswirt der DZ Bank:

Zum Jahresende ist die Teuerungsrate erneut gestiegen – auf 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Dezember waren vor allem die kräftig anziehenden Nahrungsmittelpreise der Grund für die hohe Inflation. Vor allem Gemüse, aber auch Molkerei- und Backwaren haben sich merklich verteuert. Für Heizöl sowie Kraftstoffe mussten die Verbraucher etwas weniger ausgeben als im November, dafür haben die Gaspreise weiter deutlich angezogen. Auch die Preise für Pauschalreisen sind ferienbedingt stark gestiegen.

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Im Hinblick auf die hohe Teuerungsrate kann somit noch keine Entwarnung gegeben werden. Insbesondere die Gaspreise dürften den Inflationsdruck weiter hochhalten, denn die enorm hohen Großhandelspreise werden nach und nach an die Verbraucher weitergegeben. Im Januar wird aber zumindest der Mehrwertsteuereffekt wieder aus der Inflationsberechnung herausfallen. Das könnte eine Entlastung von rund einem Prozentpunkt bringen.

Jörg Zeuner, Chefvolkswirt von Union Investment:

Die Inflation in Deutschland verharrt aktuell auf einem Niveau, wie es seit den frühen Neunzigerjahren nicht mehr zu sehen war. Gemäß dem Statistischen Bundesamt stiegen die Preise im Dezember im Jahresvergleich um 5,3 Prozent, nach 5,2 Prozent im Vormonat. Verantwortlich für das hohe Niveau sind zum einen Sonderfaktoren wie das niedrige Preisniveau im ersten Pandemiewinter, der Wegfall der zeitweisen Mehrwertsteuersenkung und die Ausweitung einer einheitlichen CO2-Abgabe auf fossile Brennstoffe. Die Schieflage zwischen knappem Angebot auf der einen und reger Nachfrage auf der anderen Seite hat die Preisdynamik im zurückliegenden Jahr ebenfalls befeuert. Dass Verbraucher angesichts eines weiter schwelenden Infektionsgeschehens ihren Konsumschwerpunkt von Dienstleistungen zu Gütern verschoben haben, trug auch zu den historisch hohen Inflationszahlen bei.

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