Analyse von HQ Trust Zinsplus schadet Aktien nicht
Die Argumentation klingt schlüssig: Steigende Zinsen machen Anleihen interessanter. Zudem sorgen sie für höhere Finanzierungskosten für Staaten und Unternehmen – und das ist beides grundsätzlich wenig erfreulich für die globalen Aktienmärkte. Sind steigende Zinsen also Gift für Unternehmenstitel? Sven Lehmann, Fondsmanager beim Multi-Family-Office HQ Trust, hat nachgerechnet.
Lehmann hat für seine Analyse die Rendite von vier regionalen Aktienindizes während insgesamt zwölf Zinssteigerungs-Phasen (elf abgeschlossene und die aktuelle) der zehnjährigen US-Zinsen seit dem Jahr 1984 ermittelt. Die Ergebnisse stellt er der Performance der Märkte im Gesamtzeitraum gegenüber.
Im betrachteten Gesamtzeitraum legten die globalen Aktienmärkte um 8,6 Prozent per annum zu. Am stärksten stiegen US-Aktien mit einem jährlichen Plus von 12,4 Prozent, in Japan waren es 4,4 Prozent per annum. Blickt man nur auf die Phasen steigender Zinsen ist der Zuwachs deutlich höher: In den elf abgeschlossenen Phasen gewannen die globalen Aktien im Schnitt 19,4 Prozent hinzu.
Im Mittel stiegen Aktien aus Europa, Japan und den Schwellenländern in diesen Phasen stärker als die Titel aus den USA. Besonders deutlich war das Plus bei Aktien aus den Schwellenländern (35,3 Prozent per annum). Die USA liegen mit einem Anstieg von 18,1 Prozent per annum am Ende der vier Regionen. „In zehn von zwölf Fällen schnitten europäische Aktien in diesen Phasen besser ab ihre US-Pendants – allerdings war es zuletzt anders“, sagt Lehmann.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Zinssteigerungen waren in der Vergangenheit für Aktien aus allen Regionen positiv