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Steuern, Regulierung, Arbeitsmarkt Der Preis der Corona-Rettungspakete

Firmengebäude eines IT-Konzerns in den USA: Die stete Verringerung der Steuersätze für Unternehmen dürfte zu einem Ende kommen oder sich sogar umkehren.
Firmengebäude eines IT-Konzerns in den USA: Die stete Verringerung der Steuersätze für Unternehmen dürfte zu einem Ende kommen oder sich sogar umkehren. | Foto: imago images / Kyodo News
Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity International

Drei Faktoren sorgten an den jüngst vergangenen Handelstagen für etwas Stabilität an den Märkten:

Weltweit treten immer strengere Regeln in Kraft, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen.

Notenbanken versuchen, die Liquidität in wichtigen Bereichen des Kreditmarkts sicherzustellen.

In den USA und Europa bringen Regierungen historisch einzigartige Haushaltsmaßnahmen auf den Weg, um den plötzlichen Stillstand der Wirtschaftsaktivitäten abzufedern und die Nachfrage mittelfristig wieder anzukurbeln.

Außerdem macht es den Märkten Hoffnung, dass in China bereits erste Anzeichen der Erholung zu beobachten sind. In solchen Marktlagen fragt man sich, wie eine Rückkehr zur Normalität aussehen könnte. Es gibt viele Gründe, um optimistisch zu sein: An Anleihe- und Aktienmärkten entstehen neue Anlagechancen. Doch es gibt auch einige Faktoren, die das Gewinnwachstum der Unternehmen längerfristig belasten könnten.

Trendumkehr bei der Besteuerung?

In den vergangenen Jahrzehnten sind die effektiven Steuersätze für Unternehmen weltweit tendenziell gefallen – allen voran in den USA und Europa. Durch die immensen Konjunkturprogramme, die Regierungen nun finanzieren müssen, dürfte dieser Trend zu einem Ende kommen oder sich sogar umkehren.

Die Politik wird immer sensibler dafür, welche Bereiche der Wirtschaft besonders von staatlichen Maßnahmen profitieren. In den USA etwa finanzierten die 2017 verkündeten Steuersenkungen für Unternehmen vor allem große Aktienrückkaufprogramme. Solche Szenarien dürfte man künftig kritischer sehen.

Strengere Regulierung zu erwarten

Bisher wenig regulierte Branchen müssen in Zukunft damit rechnen, dass sie häufiger Rechenschaft gegenüber Kunden und der Gesellschaft insgesamt ablegen müssen. Im Internet zum Beispiel sind einige neue Geschäftsmodelle so schnell gewachsen, dass regulatorische Behörden kaum mithalten konnten. Heute sind viele dieser Unternehmen führend in ihrer Branche. Jetzt könnten sie durch ein langsameres Wirtschaftswachstum und eine strengere Regulierung doppelt belastet werden. Datenschutz, die Qualität von Inhalten und die Verantwortung und Fairness zugrundeliegender Algorithmen könnten Themen neuer Regulierungsansätze sein.

Verwerfungen am Arbeitsmarkt

Trotz einer langen Wachstumsphase und extrem niedrigen Arbeitslosenzahlen sind sowohl die Preise in der Realwirtschaft als auch die Reallöhne zuletzt kaum angestiegen. Investieren Staaten tatsächlich mehr Geld in Branchen wie Gesundheit, Infrastruktur und andere Kernbereiche, wo die Corona-Pandemie gerade die Mangelinvestitionen der vergangenen Jahre verdeutlicht, könnten die überschüssigen Kapazitäten in Volkswirtschaften verschwinden, was den Löhnen Aufwind verleihen dürfte.

Insgesamt wäre das ein Gewinn für die Wirtschaft, doch viele Unternehmen wurden schon lange nicht mehr mit Lohnsteigerungen konfrontiert. Trotz einer mäßigen Konjunktur konnten viele Unternehmen dadurch eine sehr hohe Profitabilität erzielen. Auch das könnte sich in Zukunft ändern.

Fazit

Veränderungen in der Besteuerung, der Regulierung und der Lohnpolitik werden sich bei US-Unternehmen besonders bemerkbar machen. Doch überall dort, wo höhere Staatsausgaben zur wichtigsten wirtschaftlichen Strategie werden, dürften diese Effekte spürbar werden. Zwar wird die Haushaltspolitik als Reaktion auf die Corona-Pandemie die Wirtschaft kurz- bis mittelfristig entlasten. Langfristig hat sie jedoch ihren Preis.

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Diese Unterlage ist eine Marketinginformation. Eine Anlageentscheidung sollte in jedem Fall auf Diese Unterlage ist eine Marketinginformation. Eine Anlageentscheidung sollte in jedem Fall auf Grundlage des Kundeninformationsdokuments „Wesentliche Anlegerinformationen“ und des veröffentlichten Verkaufsprospekts, des letzten Geschäftsberichts und – sofern nachfolgend veröffentlicht – des jüngsten Halbjahresberichts getroffen werden. Diese Unterlagen sind die allein verbindliche Grundlage des Kaufs. Anleger in Deutschland können diese Unterlagen kostenlos bei der FIL Investment Services GmbH, Postfach 200237, 60606 Frankfurt am Main, anfordern. FIL Investment Services GmbH veröffentlicht ausschließlich produktbezogene Informationen und erteilt keine Anlageempfehlung. Die im Text genannten Unternehmen dienen nur der Illustration und sind nicht als Kaufs- oder Verkaufsempfehlung zu verstehen. Der Wert der Anteile kann schwanken und wird nicht garantiert. Informationen aus externen Quellen werden hinsichtlich ihrer Richtigkeit oder Vollständigkeit von Fidelity International nicht garantiert. Ebenso haftet Fidelity International nicht für entstandene Verluste aus der Verwendung der Informationen. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Indikatoren für zukünftige Erträge. Fidelity International, das Fidelity International Logo und das „F-Symbol“ sind eingetragene Warenzeichen von FIL Limited. FIL steht für FIL Limited (FIL) und ihre jeweiligen Tochtergesellschaften. Herausgeber für Deutschland: FIL Investment Services GmbH, Postfach 200237, 60606 Frankfurt am Main. Stand, soweit nicht anders angegeben: März 2020. MK10928

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