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Gerd Kommer und Jonas Schweizer Steuern sparen durch Buy-and-Hold

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In der Tabelle sind die Einsparungen durch B&H, die aus den geringeren Transaktionskosten für Kaufen und Verkaufen resultieren, noch gar nicht berücksichtigt, da es uns hier nur um steuerliche Effekte geht.

Was gibt es noch zu wissen zum steuerlichen Barwert-Effekt von Buy-and-Hold?

Dieser Steuervorteil ist umso höher, je höher der zugrundeliegende Steuersatz ist. Würde also die deutsche Abgeltungsteuer – so wie es einige im Bundestag vertretene Parteien befürworten – durch den für die meisten Anleger höheren normalen (progressiven) Einkommensteuertarif ersetzt werden, würde der relative Nutzen von B&H noch weiter steigen. Ein Zahlenbeispiel: Bei einem Betrachtungszeitraum von 30 Jahren und einem Steuersatz von 35 Prozent (statt 26,4 Prozent), erhöht sich der Endvermögensvorsprung des B&H-Anlegers von bisher 28 Prozent auf nun 36 Prozent und der jährliche Nettorenditevorteil von 0,8 Prozentpunkten auf 1,1 Prozentpunkte.

Der Steuervorteil von B&H nimmt ferner mit der Höhe der zugrundeliegenden nominalen Wertsteigerungsrendite zu. Sollte beispielsweise die Inflation in Deutschland stark anziehen und daher die nominalen Aktienrenditen längerfristig etwa parallel mit nach oben gehen (das ist der übliche ökonomische Zusammenhang), wäre der B&H-Steuervorteil ebenfalls größer.

Das auch für einen B&H-Anleger sinnvolle und von uns befürwortete periodische Rebalancing reduziert das Ausmaß des steuerlichen Barwertvorteils geringfügig. Dieser Effekt wurde in unserer Rechnung nicht berücksichtigt. Auf so genanntes Cash-Flow-basiertes Rebalancing – die Nutzung von ohnehin stattfindenden Zahlungsströmen hinein in das Portfolio (Vermögensaufbauphase) oder heraus aus dem Portfolio (Vermögensnutzungsphase) zu Rebalancing-Zwecken – trifft diese Einschränkung erfreulicherweise nicht zu.

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Steuern sparen durch B&H ist einfach und funktioniert zu 100 Prozent zuverlässig. Es ist kein Steuerschlupfloch und man braucht dafür keinen Steuerberater. Durch die heute bekannten Besteuerungspläne der Parteien im Bundestag, die Steuererhöhungen anstreben, ist dieser Steuervorteil nicht bedroht.

Fazit

Buy-and-Hold hat drei große Renditevorteile, von denen jedoch nur einer – die Einsparung bei Transaktionskosten (Kaufen/Verkaufen) – wirklich allgemein bekannt ist. Den wirtschaftlich oft genauso bedeutenden Vorteil aus dem steuerlichen Barwerteffekt haben dagegen nur wenige Privatanleger auf dem Schirm. Auf den dritten großen Vorteil von B&H, die Vermeidung schädlicher Timing-Effekte, gehen wir in einem kommenden Beitrag ein.

Über die Autoren:
Gerd Kommer ist Chef der Honorar-Finanzanlagenberatung Gerd Kommer Invest. Vor Gründung der eigenen Firma war Kommer rund 24 Jahre im Firmenkunden-Kreditgeschäft und Asset Management verschiedener Banken tätig.
Jonas Schweizer ist Finanzberater bei Gerd Kommer Invest. In der Vergangenheit war er bei mehreren internationalen Großbanken und Finanzdienstleistern tätig.

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