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Steven Mnuchin Trump will Ex-Goldman-Partner als US-Finanzminister

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Politische Ansichten

Über die Ansichten von Mnuchin etwa bei den Themen Zinsniveau und Fiskalpolitik oder in der Frage, ob er das Mantra seiner Vorgänger vom starken Dollar teilt, ist bisher wenig bekannt. Der Mann, der 17 Jahre bei Goldman Sachs war und später einen Hedgefonds leitete, hat einen reinrassigen Wall-Street-Stammbaum: Sein Vater war im Management von Goldman Sachs, bevor er an der Upper East Side von New York eine Kunstgalerie eröffnete. Im Lebenslauf seines Bruders Alan stehen die untergegangenen Investmentbanken Lehman Brothers Holdings Inc. und Bear Stearns Cos.

Wegen umstrittener Transaktionen in früheren Jahren muss sich Mnuchin bei der Anhörung im Senat, die seiner Amtseinsetzung im neuen Jahr vorausgeht, auf scharfe Fragen einstellen.

Mnuchins profitierte von Madoff

So hat die Familie Mnuchin rund 3,2 Millionen Dollar Dollar aus betrügerischen Transaktionen mit dem inzwischen verurteilten Geschäftsmann Bernard Madoff eingestrichen. Das Geld musste nicht an die Opfer zurückgezahlt werden, weil es geflossen war, bevor das betrügerische Schneeballsystem von Madoff aufflog. Auch vom Zusammenbruch des US-Häusermarktes im Jahr 2008 profitierte der Finanzminister in spe. Zusammen mit anderen Investoren kaufte er seinerzeit einen in Schieflage geratenen kalifornischen Hypothekenfinanzierer, den er später rekapitalisiert und unter neuem Namen für mehr als den doppelten Preis wieder verkaufte.

Mnuchins Rolle beim Kauf der damals noch unter dem Namen IndyMac firmierenden Bank könnte Aufschluss darüber geben, was seine Tätigkeit als Finanzminister für die Zukunft von Fannie Mae und Freddie Mac bedeuten könnte. Die beiden Realkreditinstitute sind seit 2008 in staatlicher Hand und überweisen seither fast ihre kompletten Gewinne an Mnuchins künftiges Ministerium.

In seinem neuen Job würde Mnuchin das Erbe steigender Staatsschulden antreten - gerade zu einer Zeit, da dem Finanzministerium die Aufgabe zufiele, Trumps geplante expansive Haushaltspolitik zu finanzieren. Ohnehin dürfte das Haushaltsdefizit nach Prognosen wachsen, aber das Loch dürfte noch größer werden, wenn, wie im Wahlkampf versprochen, eine Mauer an der mexikanischen Grenze errichtet wird, die Steuern gesenkt und rund 1 Billion Dollar in die Erneuerung der Infrastruktur gesteckt wird. Anleger haben bereits die Befürchtung geäußert, dass es zu Marktturbulenzen kommen könnte, sollte Trump massiv neue Schulden machen.