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Steven Mnuchin Trump will Ex-Goldman-Partner als US-Finanzminister

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Währungspolitik

Traditionell sind US-Finanzminister mit Wall-Street-Hintergrund an einem starken Dollar interessiert. Die Wahlversprechen, die auf eine Aufkündigung oder Neuverhandlung von Handelsabkommen hinauslaufen, könnten aber mit einer solchen Wechselkurspolitik kollidieren, sagt Alan Ruskin, Leiter der Währungsanalyse bei Deutsche Bank Securities Inc. in New York.

"Es ist denkbar, dass die kommende Administration sich den starken Dollar wie eine Ehrennadel ans Revers steckt - als ein Zeichen für das weltweite Vertrauen in den Trumpismus", sagt er. "Man braucht einen stärkeren Wechselkurs, sonst wird der Inflationsdruck zu groß, was bedeutet, dass der Bondmarkt explodieren würde." Die angekündigte Haushaltspolitik von Trump mache es wahrscheinlich, dass der Dollar um wenigstens 5 Prozent aufwerte.

Trumps Wahlversprechen, das Finanzministerium werde als eine der ersten Handlungen China zum Währungsmanipulator erklären, könnte sich auf die Refinanzierungs-Aussichten der USA auswirken. Lange hatten sich die Amerikaner dabei auf eine nicht zu stillende Nachfrage aus dem Ausland verlassen. China ist der größte ausländische Gläubiger von US-Staatsschulden. Zwar sind Pekings Bestände inzwischen auf das niedrigste Niveau in vier Jahren gefallen, doch mit 1,16 Billionen Dollar sind sie immer noch massiv.

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Ansichten zum Dodd-Frank Act

Als Finanzminister wird Mnuchin den Financial Stability Oversight Council zur Überwachung der Finanzstabilität führen, der im Rahmen des Dodd-Frank-Gesetzes eingerichtet wurde, das Trump abwickeln möchte. Das Gesetz aus dem Jahr 2010 soll helfen, Finanzkrisen wie die von 2008 mit neuen Regulierungsinstrumenten zu verhindern. Zu Dodd-Frank vor der Wahl befragt, hatte Mnuchin erklärt, es gebe bei diesem Gesetz vernünftige und schlechte Aspekte, dies jedoch nicht ausgeführt.

2008 hatte Mnuchin Geld für den Wahlkampf von Hillary Clinton und Barack Obama gespendet, 2012 unterstützte er den glücklosen Mitt Romney als Präsidentschaftskandidat.

Als das Gerücht am Dienstag aufkam, Mnuchin könne neuer Finanzminister werden, zog das umgehend Kritik aus dem demokratischen Lager auf sich: "Schlechte Wahl", twitterte etwa Senator Jeff Merkley aus Oregon, der Mitglied im Bankenausschuss des Senats ist. "Wir brauchen einen Finanzminister, der sich gegen eine räuberische Kreditvergabepraxis wendet, nicht einen, der sie praktiziert hat."

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