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Stimmen zum US-Zinsentscheid „Fed verweigert Wahlkampfhilfe für Donald Trump“

Die Federal Reserve hat den Leitzins im vergangenen Jahr dreimal gesenkt – dabei bleibt es nun zunächst. Wie Notenbank-Chef Jerome Powell mitteilte, rangiert die Fed Funds Rate damit weiter in einer Bandbreite zwischen 1,5 und 1,75 Prozent. Leicht erhöht wurde der Zinssatz für Überschussreserven, der sogenannte IOER, um fünf Basispunkte auf 1,60 Prozent. Die derzeitige Zinspolitik sei „angemessen“, teilte die Zentralbank mit.

„Die exzellente Arbeitsmarktlage und ein solides Wachstum bei wieder höherer Inflation geben vorerst keinen Anlass für eine weitere Zinssenkung“, urteilt auch Friedrich Heinemann, Ökonom am Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung. Im Präsidentschaftswahljahr zeige sich, wie segensreich die Unabhängigkeit einer Zentralbank sei. „US-Präsident Trump hätte für seinen Wahlkampf jetzt gerne ein heftiges, geldpolitisch erzeugtes Konjunktur-Strohfeuer. Jerome Powell und die Mehrheit im Offenmarktausschuss werden sich dieser Wahlkampfhilfe verweigern“, so der Ökonom. 

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Als „äußerst langweilig“ bezeichnet Nord-LB-Analyst Bernd Krampen die Notenbanksitzung. Dass der IOER leicht angehoben wurde, sei keinesfalls ein geldpolitischer Strategiewechsel, sondern „rein technische Notwendigkeit“. Der Analyst rechnet damit, dass der Leitzins über einen längeren Zeitraum unverändert bleibt. Ganz ausgeschlossen werden könne eine weitere Zinssenkung in diesem Jahr angesichts der vielen Konfliktherde aber nicht.

„Wir bleiben bei unserer Erwartung, dass die Fed 2020 die Zinsen weder senken noch erhöhen wird“, teilte dagegen die DWS mit. Der Handelskonflikt habe sich zwar etwas entspannt, jedoch wurde das Coronavirus von Notenbank-Chef Powell explizit als neues Risiko benannt, so USA-Volkswirt Christian Scherrmann.

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