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US-Berichtssaison 2022 Immer mehr ESG-Abstimmungen auf Hauptversammlungen

Von in Aktiver Ansatz aus ÜberzeugungLesedauer: 3 Minuten
Stakeholder verschaffen sich immer öfter (lautstark) vor den Türen der Bilanzpressekonferenzen Gehör
Stakeholder verschaffen sich immer öfter (lautstark) vor den Türen der Bilanzpressekonferenzen Gehör: Die zunehmende Fokussierung von Investoren auf Nachhaltigkeit bekommen Unternehmen auch in der Hauptversammlung zu spüren. | Foto: Imago Images / ZUMA Wire

Die vergangene Berichtssaison setzte im Hinblick auf das Volumen der ESG-bezogenen Vorschläge Maßstäbe. Nach Angaben des Consulting-Hauses Georgeson wurden von Investoren für die US-Berichtssaison 2022 über 900 ESG-bezogene Vorschläge eingereicht. Davon wurden rund 600 auf die Tagesordnung der Jahreshauptversammlung (HV) gesetzt, verglichen mit etwa 400 im Jahr 2021.

Einer Studie des Sustainable Investments Institute (Si2) zufolge, das die Definition ökologischer, sozialer und nachhaltiger Governance-Vorschläge enger zieht, kamen immerhin 282 ESG-Anträge während der Berichtssaison 2022 zur Abstimmung, was indes ebenfalls einen Rekord darstellt.

SEC verschafft Aktionären mehr Engagement-Rechte

Unabhängig davon, wie ESG definiert wird, verzeichnete der Markt im Vergleich zu 2021 einen Anstieg der ESG-bezogenen Aktionärsanträge bei börsennotierten US-Unternehmen um eindrückliche 50 bis 60 Prozent. Das ist bemerkenswert – kommt aber nicht völlig unerwartet. Abgesehen von den offensichtlichen stetigen Zuflüssen und dem damit ungetrübten Appetit auf ESG- und nachhaltigkeitsbezogene Investitions- und Engagement-Strategien veröffentlichte die Abteilung für Unternehmensfinanzierung der US Securities and Exchange Commission (SEC) im November 2021 das Staff Legal Bulletin (SLB) Nr. 14L. Die neue Richtlinie reduziert Kosten für Antragsverfahren und befördert den Dialog zwischen Investoren und Unternehmen. Infolgedessen fand eine größere Anzahl von ESG-bezogenen Vorschlägen den Weg auf die Stimmzettel bei den Aktionärsversammlungen im Jahr 2022.

 

Neben der Rekordzahl an eingereichten ESG-bezogenen Anträgen gab es zugleich eine beachtliche Anzahl von Anträgen, die von den Aktionären dann tatsächlich mehrheitlich unterstützt wurden. Darüber hinaus entschied sich eine noch nie dagewesene Anzahl von Unternehmen dafür, ihren Aktionären die Unterstützung für ESG-Anträge zu empfehlen. So erhielten 34 ESG-bezogene Anträge eine Mehrheit der Stimmen. Obwohl dies einem Rückgang von rund 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht, ist dies die zweithöchste Anzahl von entsprechenden Mehrheitsabstimmungen.

Unternehmen beginnen schon im Vorfeld einzulenken

Ebenfalls auffällig: Eine Rekordzahl von ESG-bezogenen Aktionärsanträgen wurde zurückgezogen. Der Hintergrund: Bei mehr als der Hälfte der Eingaben kam es im Vorfeld der jeweiligen Abstimmung auf der Hauptversammlung zu einer Einigung – was ein Zeichen für die außerordentliche Wirksamkeit von Abstimmungen ist, um Unternehmen in ESG-Fragen voranzubringen.

Und schließlich gab es in der Berichtssaison 2022 auf E und S bezogenen Aktivismus über mehrere Kanäle, die über die Aktionärsanträge hinausgehen. So reichte beispielsweise der US-amerikanische Milliardär und Großinvestor Carl Icahn Anträge ein, bei denen auf E und S bezogene Themen im Vordergrund standen (bei McDonald's, der Supermarktkette Kroger und, in geringerem Maß, Southwest Gas). Es ist anzumerken, dass Icahn bei Southwest Gas eine Kooperationsvereinbarung durchsetzen konnte, bei McDonald's sich jedoch eine Abfuhr holte, was wahrscheinlich der Auslöser für seinen Rückzug beim drittgrößten US-Einzelhändler Kroger war. Darüber hinaus haben auch Aktionärsvereinigungen wie Majority Action, As You Sow sowie die SOC Investment Group weiterhin eine Rekordzahl von ESG-bezogenen „Nein“-Kampagnen und damit verbundenen Aufrufen zur Unterstützung von Vorschlägen auf den Weg gebracht.

Einen Ausblick auf die Berichtssaison im Frühjahr 2023 finden Sie hier

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