Inflation droht Bidens Billionen-Plan
Aus Angst, die Konjunktur frühzeitig abzuwürgen, so der Chefanalyst der Baader Bank, bleibe die US-Geldpolitik die einer Taube: „Der Fed geht es aber auch um das Durchfinanzieren der von Präsident Biden geplanten Maßnahmen und selbstverständlich um die Bändigung des amerikanischen Schuldenmonsters.“
Sicher will Biden mit seinem Schnellstart auch den militärischen, wirtschaftlichen und technologischen Herausforderungen aus China entgegentreten. Mit Erfolg: „Die USA sind nun dabei, China als globalen Wachstumsmotor abzulösen“, sagt Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der Fondsgesellschaft Union Investment. Die Volksrepublik hatte die Pandemie-Folgen so rasch in den Griff bekommen, dass ihre Wirtschaft sogar 2020 wachsen konnte.
Dass Biden und Fed-Chef Jerome Powell nun Hand in Hand arbeiten, um die Konjunktur zu stimulieren, lässt Guy Wagner einen noch größeren Konjunkturschub erwarten: „Angesichts des Ausmaßes dieser Unterstützung könnte das US-amerikanische BIP für das...
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Aus Angst, die Konjunktur frühzeitig abzuwürgen, so der Chefanalyst der Baader Bank, bleibe die US-Geldpolitik die einer Taube: „Der Fed geht es aber auch um das Durchfinanzieren der von Präsident Biden geplanten Maßnahmen und selbstverständlich um die Bändigung des amerikanischen Schuldenmonsters.“
Sicher will Biden mit seinem Schnellstart auch den militärischen, wirtschaftlichen und technologischen Herausforderungen aus China entgegentreten. Mit Erfolg: „Die USA sind nun dabei, China als globalen Wachstumsmotor abzulösen“, sagt Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der Fondsgesellschaft Union Investment. Die Volksrepublik hatte die Pandemie-Folgen so rasch in den Griff bekommen, dass ihre Wirtschaft sogar 2020 wachsen konnte.
Dass Biden und Fed-Chef Jerome Powell nun Hand in Hand arbeiten, um die Konjunktur zu stimulieren, lässt Guy Wagner einen noch größeren Konjunkturschub erwarten: „Angesichts des Ausmaßes dieser Unterstützung könnte das US-amerikanische BIP für das Gesamtjahr 2021 ein Wachstum von 8 Prozent erreichen.“ Der Investment-Stratege und Geschäftsführer von BLI Banque de Luxembourg Investments taxiert die Maßnahmen von Regierung und Fed allein 2020 und 2021 auf ein Volumen von zusammen 5 Billionen US-Dollar.
Biden, Powell und Finanzministerin Janet Yellen hätten sich die freigiebigen Grundsätze der modernen Geldmarkttheorie zu eigen gemacht, so Wagner. Ihre Hilfsprogramme machen 23 Prozent der jährlichen US-Wirtschaftsleistung aus und übersteigen weit den „Recovery Act“ nach der Finanzkrise von 2008. Abgesehen von noch unkonkreten Plänen für Steuererhöhungen wird das Gros der Ausgaben wohl mit neuen Schulden finanziert.
Was Experten dabei sorgt, ist die Inflation. „Neu ist, dass auf die Schuldenaufnahme für die Krisenbewältigung nicht unmittelbar eine Sparpolitik der öffentlichen Haushalte folgen soll mit sinkenden Haushaltsdefiziten sowie einer strafferen Geldpolitik“, bestätigt Union-Chefvolkswirt Zeuner den Politikwandel. Noch bewegen sich die US-Inflationserwartungen allerdings im Seitwärtstrend und signalisieren keine nachhaltige Teuerung.
Die Fed hat unterdessen bereits angekündigt, selbst bei überraschenden Preisanstiegen nicht sofort handeln zu wollen. „Es geht um nachfragesteigernde Politik, mehr Staatseinfluss, Umverteilung sowie Vermeidung von Deflation“, schlussfolgert Halver. Und warnt, dass die Wirtschaft durch den fiskalischen und geldpolitischen Doppelschlag durchaus überhitzen könnte.