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Multi-Asset-Income-Fonds Strategie gegen Pandemie

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Raymond Chan und David Tan, die den Allianz-Fonds nun seit zwei Jahren lenken, genießen bei der Konstruktion des Portfolios zudem eine recht große Freiheit. Ihr Anlageuniversum besteht zwar nur aus China, Hongkong, Macau und Taiwan, den Anteil von Aktien und Anleihen können sie aber jeweils auf bis zu 80 Prozent hochschrauben. Die festverzinsliche Seite darf dabei auch komplett aus High-Yield-Bonds bestehen.

Derzeit allerdings landen zwei Drittel des Fondsvermögens auf dem Aktienmarkt. Als mit Abstand wichtigste Branche für das Duo fallen Hersteller von Konsumgütern jenseits des täglichen Bedarfs auf. Die machen 35 Prozent der Aktien-Anlagen aus, rund doppelt so viel wie bei China-Mischfonds im Schnitt. Auf den Top-Positionen erscheinen etwa der Juwelenhändler Chow Tai Fook Jewellery und Midea, ein Produzent von Haushaltsgeräten, der bei Klimaanlagen den Markt der Volksrepublik anführt.

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Auch die gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie spiegelt das Portfolio wider: So rangiert mit Meituan ein Online-Portal ebenfalls weit vorn, das in mehr als 1.000 chinesischen Städten Lieferservices, Konsumgüter und Einzelhandels-Dienstleistungen anbietet. Hinzu kommt mit Wuliangye Yibin ein reinrassiger Schnapsbrenner, dessen Reis-Geist Baijiu zunehmend auch außerhalb Chinas auf den Tisch kommt.

Mit dieser Wahl gelingt es den Fondsmanagern, den Anteilspreis weit mehr zu steigern, als durch die Auszahlungen abfließt. Insgesamt beziffert der Fondsdaten-Lieferant Morningstar das Plus über fünf Jahre mit 63,7 Prozent. Die damit einhergehende Volatilität beträgt für denselben Zeitraum vergleichsweise schlanke 10,6 Prozent.

Das bestätigt etwa ein Seitenblick auf den 18,1 Milliarden Euro schweren Dividendenfonds-Bestseller DWS Top Dividende, dessen Wertentwicklung in exakt gleichem Maß schwankt, aber mit 22 Prozent weit schmächtiger bleibt. Infolgedessen kann der Mischfonds über fünf Jahre mit einer gut doppelt so hohen Sharpe Ratio von 0,79 aufwarten. Diese Kennziffer setzt die erzielte Rendite jenseits des als risikolos geltenden Zinsniveaus in ein Verhältnis zur Volatilität, also zum Auf und Ab des Anteilspreises.

Der Weg zum Publikumsliebling scheint trotzdem noch weit zu sein, bislang haben Anleger dem Manager-Doppel lediglich 30 Millionen Euro anvertraut. Einen ganz anderen Zuspruch erfährt beispielsweise der J.P. Morgan Global Income (ISIN: LU0404220724). Michael Schoenhaut hütet in dem 2009 gestarteten Mega-Fonds gemeinsam mit den später hinzugekommenen Eric Bernbaum und Gary Herbert mehr als 23 Milliarden Euro. Die jährlichen Auszahlungen sind dem Manager zufolge noch nie unter 4 Prozent jährlich gefallen.

Schoenhaut favorisiert die Anlageklasse der US-High-Yields, in die er mehr als ein Viertel des Fondsvermögens steckt. Obwohl insgesamt drei Viertel seiner Anleihen im hochprozentigen Bereich liegen, gelingt es ihm, die Volatilität über fünf Jahre unter 8 Prozent zu halten. Daran dürften auch die soliden Dividendenzahler unter seinen Aktien wie der Schweizer Pharmakonzern Roche und der US-Brause-Abfüller Coca-Cola ihren Anteil haben.

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