Strategiespezialist Stefan Wagner
Warum es nicht immer schlimm ist, wenn gute Leute abwandern
Aktualisiert am 17.03.2020 - 15:47 Uhr
Stefan Wagner, Spezialist für Unternehmensstrategien. Foto: ESMT
Selbst wenn hervorragende Mitarbeiter zur Konkurrenz weiterziehen, muss das keine Katastrophe sein. Im Gegenteil – es kann sogar Vorteile bringen. Wie die aussehen, erklärt Stefan Wagner, Professor an der European School of Management and Technology in Berlin.
Unsere statistische Analyse zeigt auch, dass der spezifische Hintergrund des jeweiligen Angestellten eine Rolle spielt: Wissenschaftler, die bei ihrem ehemaligen Unternehmen mit mehr Kollegen zusammengearbeitet haben, sind effektivere Vermittler, da sie ein tieferes Verständnis des Unternehmens haben. Die Zusammenarbeit mit fünf zusätzlichen Wissenschaftskollegen erhöht unseren Daten zufolge die Wahrscheinlichkeit einer F&E-Allianz um weitere 20 Prozent.
Darüber hinaus stellen wir fest, dass Kooperationen, die auf die gemeinsame Entwicklung und Vermarktung neuer Technologien abzielen, besonders von mobilen Mitarbeitern profitieren. Partnerschaften, die sich lediglich auf Wissenstransfer...
Märkte bewegen Aktien, Zinsen, Politik. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die bedeutendsten Analysen und Thesen von Top-Ökonomen - gebündelt und übersichtlich. Führende Volkswirte und Unternehmensstrategen gehen den wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen clever und zuweilen kontrovers auf den Grund.
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Unsere statistische Analyse zeigt auch, dass der spezifische Hintergrund des jeweiligen Angestellten eine Rolle spielt: Wissenschaftler, die bei ihrem ehemaligen Unternehmen mit mehr Kollegen zusammengearbeitet haben, sind effektivere Vermittler, da sie ein tieferes Verständnis des Unternehmens haben. Die Zusammenarbeit mit fünf zusätzlichen Wissenschaftskollegen erhöht unseren Daten zufolge die Wahrscheinlichkeit einer F&E-Allianz um weitere 20 Prozent.
Darüber hinaus stellen wir fest, dass Kooperationen, die auf die gemeinsame Entwicklung und Vermarktung neuer Technologien abzielen, besonders von mobilen Mitarbeitern profitieren. Partnerschaften, die sich lediglich auf Wissenstransfer oder Lizensierung konzentrieren, sind dagegen nicht so sehr auf diese Angestellten angewiesen. Das macht intuitiv Sinn, denn im ersten Fall ist es noch wichtiger, die Ziele und Interessen aufeinander abzustimmen und entscheidende Informationen im Vorfeld auszutauschen.
Der Verlust guter Mitarbeiter ist sicher kein Grund zur Freude – Unternehmen sollten aber auch die Chancen sehen. Unsere Daten erlauben zwar keine detaillierte Kosten-Nutzen-Analyse, die Interviews zeigen aber, dass Führungskräfte mobile Angestellte dafür schätzen, dass sie die Bildung und Stabilität von Allianzen fördern.
Die Ergebnisse sind nicht nur für Forschungskooperationen relevant. Sie lassen sich etwa auch auf Verhandlungen über Outsourcing-Verträge, Joint Ventures sowie Fusionen und Übernahmen übertragen.
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