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Investoren beschuldigen Ratingagentur Streit um „MS-Deutschland“-Anleihe steht vor Einigung

Von Lesedauer: 2 Minuten
Die „MS Deutschland“ auf dem Weg durch den Nord-Ostsee-Kanal
Die „MS Deutschland“ auf dem Weg durch den Nord-Ostsee-Kanal: Die Betreibergesellschaft des Luxusliners meldete im Jahr 2014 Insolvenz an, heute fährt das Schiff für den Anbieter Phoenix. | Foto: imago images / penofoto

Im Rechtsstreit zwischen der Ratingagentur Scope und Investoren um die Anleihe der früheren Betreibergesellschaft der „MS Deutschland“ hat das Kammergericht Berlin einen Vergleich angeregt. Ein Urteil des Landgerichts Berlin, das den Anlegern Schadenersatz zugesprochen hatte, wurde damit gekippt, berichtet das „Handelsblatt“ (Paywall).

Die MS 'Deutschland' Beteiligungs GmbH, Eigner des „Traumschiffs“ aus der ZDF-Fernsehserie, hatte im Jahr 2012 Anleihen in Höhe von 60 Millionen Euro begeben. Im Oktober 2014 stellte die Gesellschaft einen Insolvenzantrag. Insgesamt 24 Investoren, die jeweils zwischen 5000 Euro und 100.000 Euro investiert hatten, reichten laut Handelsblatt daraufhin Klage gegen Scope ein. Der Vorwurf: Die Ratingagentur habe einen falschen Eindruck von der Sicherheit der Anleihe vermittelt. Scope hatte die Anleihe in einem Ratingbericht mit dem sechstbesten Rating „A“ versehen.

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Der Richter des Kammergerichts bewertete den Vorgang in zweiter Instanz als erhebliche Pflichtverletzung durch Scope. Die Ratingagentur könne sich nicht darauf berufen, dass das Rating eine reine Meinungsäußerung sei. Er sieht allerdings auch Fehler bei den Anlegern, die den Ratingbericht teilweise nicht gelesen hatten. Das gelte insbesondere für Vermögensverwalter und Berater.

Das Gericht schlug nun einen gestaffelten Vergleich vor. Investoren, die über einen Vermögensverwalter die Anleihe gezeichnet haben, sollen demnach 20 Prozent des Schadens ersetzt bekommen. Wer die Anleihe selbst gekauft hat und den Ratingbericht nicht gelesen hat, würde ein Drittel erhalten. Die Hälfte soll an Anleger fließen, die die Anleihe selbst gezeichnet und den Ratingbericht gelesen haben, schreibt das „Handelsblatt“. Beide Parteien haben sich grundsätzlich auf einen Vergleich verständigt, die finale Einigung steht aber noch aus.

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