Strom-Interview: „Die Grenzen zwischen erneuerbaren und fossilen Energien fallen“
DAS INVESTMENT.com: Das hatte man sich beim Klimagipfel in Kopenhagen auch schon so gedacht. Das Ergebnis ist allerdings nahe Null. Auer: Das ist in diesem Fall aber anders, weil hier nicht nur Politiker eingebunden sind, sondern auch die großen Stromproduzenten mit an den Tisch geholt werden. Ein Vorteil ist auch, dass es sich um ein europäisches Projekt handelt. Damit sind die globalen Bremser wie China und die USA außen vor.
DAS INVESTMENT.com: Würden sich unsere Kinder jetzt um einen Arbeitsplatz bewerben müssen, wo sollten sie ihre Unterlagen hinschicken – zu einem klassischen Stromproduzenten oder einem Unternehmen aus dem Bereich erneuerbare Energien? Auer: Am besten an beide Adressen. Mittel- bis langfristig fallen nämlich die historisch gewachsenen und zunehmend künstlichen Grenzen zwischen beiden Segmenten. Dank der normativen Kraft des faktischen Fortschritts werden die Renewables zunehmend in unsere traditionellen Energieversorgungsstrukturen integriert. DAS INVESTMENT.com: Wie können Investoren von dieser Energiewende profitieren? Auer: Für konkrete Anlageempfehlungen ist es noch zu früh. Schließlich startet die Initiative erst in diesem Monat mit den ersten Treffen der Arbeitsgruppen. Bis zum Herbst soll eine Absichtserklärung unterzeichnet und ein Zeitplan erarbeitet werden. Profitieren dürften aber auf jeden Fall Investment mit Schwerpunkt erneuerbare Energien. Freilich werden auch aufgeschlossene, lernwillige und mutige alte Stromelefanten zu den Gewinnern zählen, da sie rechtzeitig auf den Zug der Zeit aufspringen werden und den Wandel als Chance für künftiges nachhaltiges Wachstum begreifen. Der beste Neue-Energien-Fonds über die vergangenen drei Jahre ist der Vontobel Global Trend New Power (WKN: 794 740). Der von Youri Vorobiev gemanagte Aktienfonds liegt allerdings nicht im Plus: Anleger mussten in diesem Zeitraum ein Minus von 13,67 Prozent hinnehmen. >> Hier geht es zum Crashtest der Neue-Energien-Fonds >> Hier gibt es noch mehr Details zur europäischen Antwort auf den gescheiterten Klimagipfel