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Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge Eigene Immobilie als Armutsfalle im Alter?

Reihenhaus
Reihenhaus | Foto: pixabay.com
Reiner Braun, Empirica

„Die klassische Armutsmessung konzentriert sich auf die schiere Einkommensarmut. Unberücksichtigt bleibt dabei Vermögen“, erklärt Reiner Braun, Autor einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA).

„Das dürfte im Allgemeinen keine größeren Verzerrungen verursachen, da typischerweise zu Recht unterstellt wird, dass Arme auch über kein nennenswertes Vermögen verfügen“, so Branchenexperte Braun weiter.

Überproportional hohe Vermögen

Betrachte man jedoch speziell die Altersarmut, gelte diese Annahme nicht mehr, denn Vermögen werden im Laufe des Lebens akkumuliert. Im Ergebnis haben Senioren überproportional hohe Vermögen.

„Altersarmut im Sinne einer Einkommensarmut entsteht dann oft erst durch eine unzureichende Altersvorsorge durch laufende Renten“, erklärt Studienautor Braun.

Dessen ungeachtet konnten die Betroffenen aber im Laufe des Erwerbslebens durchaus Vermögen bilden, insbesondere durch den Erwerb von selbst genutztem Wohneigentum.

Berechnung des Armutsrisikos

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Tatsächlich sinke das Armutsrisiko aller Personen in Deutschland nur um rund einen Prozentpunkt auf 15,6 Prozent, wenn man das Geldvermögen über die Restlebenszeit in ein laufendes Einkommen umrechnet. Und das Risiko sinkt um einen weiteren Prozentpunkt auf 14,8 Prozent, wenn zusätzlich das Immobilienvermögen berücksichtigt wird. 

Anders verhalte es sich jedoch bei der Altersarmut: Diese sinkt erheblich um immerhin vier Prozentpunkte auf 14,9 Prozent bei Berücksichtigung des Geldvermögens und um einen weiteren Prozentpunkt bei Verrentung der Immobilien. Schließt man das Vermögen in die Betrachtung mit ein, gelten also deutlich weniger ältere Menschen als arm.

Zusätzliches Einkommen im Alter

„Die Verrentung der Immobilie – so wie in diesen Berechnungen angenommen – findet aber in der Regel gar nicht statt“, gibt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern zu bedenken. So besäßen viele ältere Menschen ein Haus, das zwar über die Mietersparnis ein wenig Entlastung bringt, oftmals auf der anderen Seite aber wegen Reparaturen und Renovierungen Geld kostet.

Daher seien viel stärker noch als bisher Lösungen erforderlich, wie über die Verrentung von Immobilieneigentum zusätzliches Einkommen im Alter generiert werden kann.

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