Suche Event Calendar Icon EVENTKALENDER Newsletter Icon Newsletter Icon Newsletter Abonnieren

Studie des Ifo-Instituts Grunderwerbsteuer belastet vor allem Immobilienverkäufer

Von in Studien & UmfragenLesedauer: 2 Minuten
Wohnsiedlung aus der Vogelperspektive. Immobilien verlieren durch Erhöhung der Grunderwerbsteuer an Wert, sagen Ifo-Experten.
Wohnsiedlung aus der Vogelperspektive. Immobilien verlieren durch Erhöhung der Grunderwerbsteuer an Wert, sagen Ifo-Experten. | Foto: Pexels

Eine höhere Grunderwerbsteuer führt dazu, dass Immobilien billiger werden. Ganz konkret sorgt ein um 1 Prozent höherer Grunderwerbsteuersatz dafür, dass die Immobilienpreise in den zwölf Monaten nach der Steuererhöhung um durchschnittlich 3,5 Prozent einknicken. Zu diesem Ergebnis kommen die Autoren einer Studie des Ifo-Instituts. Fazit der Studie ist auch: Unter der Preisverschiebung leidet vor allen Dingen eine Seite, und zwar die der Immobilienverkäufer.

„Da die Grunderwerbsteuer von den Käufern einer Immobilie zu zahlen ist, verringert sie deren Zahlungsbereitschaft“, erläutert Ifo-Präsident Clemens Fuest, der an der Studie beteiligt war. Folge ist, dass zwar die Käuferseite die Grunderwerbsteuer tragen muss, die Immobilienverkäufer aber auch nur niedrigere Preise aufrufen können.

Wieso 1 Prozent mehr Grunderwerbsteuer den Preis von Immobilien nicht auch um 1 Prozent, sondern gleich um 3,5 Prozent purzeln lässt, erklärt man beim Ifo-Institut so: Wird eine Immobilie mehrfach verkauft, fällt immer wieder auch die Grunderwerbsteuer an – was jedesmal erneut auf den Preis drückt. Daher nehmen Immobilienpreise stärker ab, als die Grunderwerbsteuerlast zunimmt. „Der Preisrückgang einer Immobilie fällt dabei umso größer aus, je kürzer die Haltedauer der Immobilie ist“, so Fuest.

Eine höhere Grunderwerbsteuer könne auch dazu führen, dass Käufer mit wenig Eigenkapital beim Immobilienkauf nicht mehr zum Zuge kommen – was ebenfalls preismindernd wirke, heißt es vom Ifo-Institut.

Die Studie

Im Rahmen der Studie werteten Forscher Daten von 18 Millionen Immobilien aus, darunter Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie Eigentumswohnungen, die in den Jahren 2005 bis 2018 zum Verkauf standen. Die Daten stammen aus 140 unterschiedlichen Quellen, darunter Internet-Immobilienportale, Zeitungen und das Ifo-eigene Beratungsunternehmen für den Immobilienmarkt F+B.

Die Grunderwerbsteuer fällt beim Kauf von Immobilien an und bemisst sich an deren Preis. 2018 kamen darüber in Deutschland rund 14 Milliarden Euro zusammen. Die Steuer fließt den Bundesländern zu, die seit 2006 den Steuersatz auch selbst festlegen können. Zuvor galt ein bundesweit einheitlicher Satz von 3,5 Prozent auf den Immobilienpreis. Den höchsten Grunderwerbsteuersatz veranschlagen aktuell die Bundesländer Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Schleswig-Holstein und Thüringen. Er liegt hier bei 6,5 Prozent.

Hier geht es zur Zusammenfassung der Studie (in englischer Sprache) >>

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?
Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
PDF nur für Sie. Weitergabe? Fragen Sie uns.
Newsletter Titelbild
Ja, ich möchte den/die oben ausgewählten Newsletter mit Informationen über die Kapitalmärkte und die Finanzbranche, insbesondere die Fonds-, Versicherungs-und Immobilienindustrie abonnieren. Hinweise zu der von der Einwilligung mitumfassten Erfolgsmessung, dem Einsatz der Versanddienstleister June Online Marketing und Mailingwork, der Protokollierung der Anmeldung, der neben der E-Mail-Adresse weiter erhobenen Daten, der Weitergabe der Daten innerhalb der Verlagsgruppe und zu Ihren Widerrufsrechten finden Sie in der Datenschutzerklärung. Diese Einwilligung können Sie jederzeit für die Zukunft widerrufen.
+
Anmelden
Tipps der Redaktion