Studie des Weltwirtschaftsforums Zentralbanken setzen zunehmend auf Blockchain-Anwendungen
Dass die Zentralbanken sich mit der Blockchain-Thematik befassen, wird in dem Whitepaper als Frühindikator für die potenzielle Nutzung dieser Technologie in der Finanzbranche gewertet. „Die Zentralbanken spielen eine der wichtigsten Rollen in der Weltwirtschaft und ihre Entscheidungen über die Implementierung von Distributed-Ledger- und digitalen Währungstechnologien können weitreichende Auswirkungen auf die Volkswirtschaften haben“, ist Lannquist überzeugt.
Aufstrebende Volkswirtschaften gehören zu den Vorreitern
Ein weiteres Ergebnis der Analyse: Aufstrebende Volkswirtschaften wie etwa Kambodscha, Thailand und Südafrika können besonders von den Möglichkeiten der Blockchain-Technologie profitieren. So werde die Nationalbank von Kambodscha sie ab dem zweiten Halbjahr 2019 als eines der ersten Länder in ihrem nationalen Zahlungssystem für Verbraucher und Geschäftsbanken einsetzen, heißt es in dem Bericht.
Im Rahmen der Analyse wurden auch die zehn häufigsten Anwendungsfälle für den Einsatz von Blockchain-Technologien ermittelt. So experimentieren unter anderem die Zentralbanken in Schweden und Uruguay damit, eine Digitalwährung als Ersatz oder Ergänzung für Bargeld einzuführen. Auch die Interbanken-Wertpapierabwicklung zählt zu den zehn häufigsten Anwendungsfällen. Sie soll es ermöglichen, dass zwei Parteien, die mit einem Vermögenswert handeln, zeitgleich die Lieferung und Bezahlung durchführen können. Zu den Zentralbanken, die mit solchen Anwendungen experimentieren, gehört unter anderem die Bank of England. Technologien zur Vermeidung von Geldwäsche und für die Anleiheemission wurden ebenfalls besonders häufig genannt.
Das White Paper des Weltwirtschaftsforums steht hier zum Download bereit.