Studie: Deutsche verstehen die Welt nicht mehr
Komplexität=Täuschung
Eigentlich sollte den Textern der Informationen eine gute Verständlichkeit wichtig sein; schließlich wächst Vertrauen, wenn Kunden die Produkte verstehen. Und genau das Gegenteil unterstellen die Befragten unverständlichen Texten: Mehr als die Hälfte geht davon aus, dass die Informationsunterlagen für Versicherungen absichtlich unverständlich sind, damit sie die wahren Bedingungen verschleiern. Ebenso drastische Täuschung unterstellt die Mehrheit unverständlichen Lebensmittelverpackungen.
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Die ebenfalls schwer verständlichen Steuererklärungen sind aus Sicht der Befragten allerdings unverständlich, weil sich die Verfasser einfach zu wenig Mühe geben. Auch die Arzneibeipackzettel sind entschuldigt: Hier gehen die Verbraucher davon aus, dass Texter die Nebenwirkungen und Risiken nicht einfacher erklären können.
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Große Unterschiede gibt es bei der Auseinandersetzung mit dem Kleingedruckten: Frauen lesen Begleittexte meist gründlicher, wobei die gewaltigste Differenz bei den Lebensmittelverpackungen besteht: Die lesen mit 41 Prozent doppelt so viele Frauen wie Männer. Bei den Steuerunterlagen sind beide Geschlechter fast gleich auf; Frauen (46 Prozent) führen lediglich mit 4 Prozent.
Schwer verständliche Texte machen den Verbrauchern das Leben nicht nur schwer und gegebenenfalls auch ungesund und teuer; sie tragen auch zu einer Wissenskluft bei: So kam die Studie zu dem Schluss, dass Menschen mit geringerem Kenntnisstand die Produktinformationen oberflächlicher oder gar nicht lesen – oder sich auf den Rat anderer verlassen. Aus diesem Grund erreichen etliche Informationen nicht alle Zielgruppen.
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