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Studie: ETFs sind bei Honorarberatern beliebt

Lesedauer: 2 Minuten
Honorarberater raten ihren Kunden deutlich öfter zu Exchange Traded Funds (ETFs) als Berufskollegen, die vor allem mit Vertriebsprovisionen ihr Geld verdienen. Das ist das (absehbare) Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie von E-Finance Lab. Demnach steigt die Häufigkeit von ETFs unter den Tipps der Berater von 12 auf 37 Prozent, wenn der Gehaltsbestandteil Provision von durchschnittlich 20 bis 40 Prozent auf unter 20 Prozent fällt.

Der Portfolioanteil der börsengehandelten Indexfonds wurde in der Untersuchung als Maß für die Qualität der Beratung gewertet. Hintergrund: ETFs bilden bestimmte Märkte eins zu eins nach, weisen aber eine geringere Kostenbelastung auf als aktiv gemanagte Investmentfonds. Deren Fondsmanager versuchen zwar in der Regel, den Markt zu schlagen, sind dabei aber oft erfolglos. Da ETFs ohne Ausgabeaufschlag an der Börse gezeichnet werden, gibt es bei ihnen anders als bei traditionellen Fonds keine Provision für den Vermittler.

„Anlageberater stehen häufig in einem Interessenkonflikt“, erklärt Professor Andreas Hackethal von E-Finance Lab. „Auf der einen Seite suchen sie über hohe Provisionseinkünfte ihren eigenen Gewinn zu steigern“, so Hackethal. „Auf der anderen Seite sollen Berater die Ziele des Kunden im Auge behalten.“

Dieser Zielkonflikt sei abgemildert, wenn der Berater per Honorar bezahlt wird. Aber: „Selbst wenn keine Ausgabeaufschläge geltend gemacht werden, ist auf Kick-Backs zu achten, die teils vom Produktanbieter aus den Bearbeitungsgebühren an den Berater gezahlt werden“, warnt Hackethal.

E-Finance Lab ist ein Gemeinschaftsprojekt der Universität Frankfurt am Main, der Technischen Hochschule Darmstadt und mehrerer Banken und IT-Beratungsunternehmen. Untersucht wurden die Empfehlungen von mehr als 250 selbstständigen bankunabhängigen Vermögensverwaltern, die völlig oder teilweise auf Honorar- beziehungsweise Provisionsbasis arbeiten.

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