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Studie: Institutionelle Investoren setzen auf Nachhaltigkeit

Quelle: Fotolia
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Dies geht aus einer Studie der Deutsche Bank Research hervor.

Der Markt für sogenannte Responsible Investments (RI) – Anlageprodukte, die neben ökonomischen auch ethische, ökologische und soziale Faktoren berücksichtigen – ist in den letzten Jahren stark gewachsen, so das Studienergebnis. Dazu trugen vor allem institutionelle Investoren, aber auch sehr vermögende Privatanleger bei.

Nach Daten des European Sustainable Investment Forum werden mehr als 90 Prozent der nachhaltigen Anlagen durch institutionelle Investoren getätigt. Damit ist der Anteil institutioneller Anleger auf dem RI-Markt wesentlich höher als auf dem gesamten europäischen Asset Management-Markt, wo immerhin noch 65 Prozent der Mittel von institutionellen Anlegern stammen.

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Die Motive für eine verantwortungsvolle Geldanlage sind vielfältig. Bei kirchlichen Einrichtungen, aber auch bei Stiftungen und Universitäten, erfolgt ein Engagement in Responsible Investments häufig aus ethischer, moralischer und sozial orientierter Grundeinstellung beziehungsweise aus der jeweils spezifischen Weltanschauung des Investors heraus. Versicherungsunternehmen oder Pensionsfonds verfolgen mit einer ökologisch und sozial verantwortlichen Anlagestrategie häufig langfristige Ertragsziele. So versprechen nachhaltig ausgerichtete Anlagestrategien geringere Reputationsrisiken. Auch ökologische und soziale Risiken, die unter Umständen hohe Kosten verursachen können, werden durch Investitionen in nachhaltig geführte Unternehmen reduziert.

Die Superreichen setzen vor allem auf grüne Technologien und alternative Energiequellen Auch bei privaten Investoren wächst das Interesse an nachhaltigen Kapitalanlagen. Insbesondere Privatpersonen mit einem Vermögen ab einer Million US-Dollar – die sogenannten High Net Worth Individuals (HNWI) – engagieren sich zunehmend in Responsible Investments. Nach Schätzungen des European Sustainable Investment Forums (Eurosif) lag der RI-Anteil in deren Portfolios in Europa zum Jahresende 2007 bei etwa 8 Prozent. Damit umfasste der RI-Markt der europäischen Millionäre und Milliardäre schätzungsweise 540 Milliarden Euro.

Nach Angaben des World Wealth Report 2008 sind die Reichen und die Superreichen (Vermögen ab 30 Millionen US-Dollar) vor allem an „grünen Investments“ interessiert. Ende 2007 hielten rund 16 Prozent von ihnen einen Teil ihres investierten Vermögens in den Bereichen grüne Technologien und alternative Energiequellen.

Die Anbieter passen sich der steigenden Nachfrage an. So findet derzeit eine Erweiterung der Angebotspaletten und Vertriebskanäle statt. Mit steigendem Investoreninteresse wächst zudem der Druck auf Unternehmen und Staaten, sich an ethischen, ökologischen und sozialen Kriterien zu orientieren. Dadurch unterstützt der RI-Markt die Entwicklung eines nachhaltigeren Wirtschaftssystems.

Kein Konsens über die Begriffsdefinition

Unterdessen kritisieren die Forscher, dass nach wie vor kein Konsens über das Begriffsverständnis von „Verantwortlichkeit“ und „Nachhaltigkeit“ herrscht. „Eine der größten Herausforderungen bei der Entwicklung des Marktes für Responsible Investments besteht darin, einheitliche Standards und Definitionen zu etablieren, um eine angemessene Produkttransparenz sicherzustellen und die Investitionsbereitschaft zu stärken“, sagen die Studienautoren Susann Schmidt und Christian Weistroffer. Hierzu müsse bei den Offenlegungsanforderungen der Unternehmen angesetzt werden. Auch transparentere Anlageprodukte wären wünschenswert.

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