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Von in KarriereLesedauer: 4 Minuten
Unmotivierter junger Mann vor einem Laptop
Die Motivation an Arbeitsplätzen in Deutschland sinkt weiterhin. | Foto: Midjourney

Die deutsche Arbeitswelt steckt in einer Motivationskrise. Die aktuelle „Work Reimagined“-Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY belegt dies anhand alarmierender Zahlen.

EY befragte für die Untersuchung mehr als 17.000 Beschäftige weltweit, darunter 1.000 in Deutschland. Das Ergebnis: Nur 48 Prozent der deutschen Arbeitnehmer geben im Job ihr Bestes – deutlich weniger als der internationale Durchschnitt von 54 Prozent. Aufstrebende Wirtschaftsnationen wie Indien (67 Prozent) und China (59 Prozent) liegen beim Arbeitseinsatz hingegen deutlich vor Deutschland.

Auch die Arbeitszufriedenheit sinkt deutlich 

Parallel dazu untersuchte EY in einer separaten Jobstudie die Arbeitszufriedenheit. Für diese Erhebung befragte das Unternehmen im Herbst 2023 insgesamt 1.555 Beschäftigte in Deutschland. Auch hier zeigt sich ein deutlicher Abwärtstrend: Nur noch 31 Prozent der Befragten bezeichnen sich als zufrieden mit ihrer Arbeitssituation – ein drastischer Rückgang gegenüber 2021, als dieser Wert noch bei 49 Prozent lag.

„Deutschland konnte im internationalen Standortwettbewerb immer mit seinen hervorragend ausgebildeten und hoch motivierten Beschäftigten punkten“, warnt Nelson Taapken, EY-Partner People Consulting. „Wenn nun die Menschen in Ländern wie Indien und China ihrer Arbeit mit mehr Motivation nachgehen als Angestellte hierzulande, sollte das uns als Gesellschaft, aber vor allem den Arbeitgebern, zu denken geben.“

 

Generationskluft bei der Motivation

Die Motivation klafft zwischen den Generationen weit auseinander. Baby-Boomer (Ende 50 bis über 60 Jahre) zeigen mit 63 Prozent noch überdurchschnittliches Engagement. Die Generation Z (bis 29 Jahre) fällt dagegen mit nur 43 Prozent deutlich zurück. „Den Beschäftigten in Deutschland stecken die Folgen der Pandemie und die Auswirkungen auf ihr Privat- und Berufsleben offenbar noch in den Knochen“, erklärt Jan-Rainer Hinz, Mitglied der Geschäftsführung bei EY. „Unternehmen mussten diese noch nie dagewesene Situation für sich und die Angestellten auf unterschiedliche Art meistern und dabei eigene Wege finden, um den 'Laden am Laufen zu halten'.“

Besonders deutlich zeigt sich dieser Trend in der Gestaltung des Arbeitsalltags. 21 Prozent der Beschäftigten arbeiten ausschließlich, weitere 36 Prozent überwiegend im Homeoffice. „Unternehmen schränken sich in Bezug auf den Pool an Talenten nur unnötig ein, wenn sie auf eine hundertprozentige Büropflicht bestehen“, betont Taapken. „Die Diskussion um die Rückkehr ins Büro wirft eine ganz grundlegende Frage auf: Was genau spricht aus Sicht des Managements gegen die Arbeit aus dem Homeoffice? Ist es mangelndes Vertrauen der Chefetage in den Arbeitseifer der Angestellten in deren eigenen vier Wänden – die sogenannte Produktivitäts-Paranoia – sollte dies den Managerinnen und Managern zu denken geben.“

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Zwischen Digitalisierung und Führungskultur

Die zunehmende Digitalisierung weckt dabei durchaus Hoffnungen. 55 Prozent der Befragten erwarten durch KI-Anwendungen mehr Produktivität. Frauen nutzen dabei KI-Tools aktiver (28 Prozent) als ihre männlichen Kollegen (23 Prozent).

Doch Technologie allein wird die Motivationskrise nicht lösen. Die EY-Studien machen deutlich: Gute Führung entscheidet über die Motivation der Mitarbeiter. Ende 2023 sehen nur noch 66 Prozent der Beschäftigten ihre Leistung gewürdigt – 2021 lag dieser Wert bei 78 Prozent.

„Die Angestellten in Deutschland fühlen sich, ihre Arbeit und ihren Einsatz offenbar nicht deutlich genug wertgeschätzt“, erklärt Markus Heinen von EY. „Diese schlechte Nachricht hat aber auch etwas Gutes – denn die Unternehmenslenker haben es selbst in der Hand, diese Situation zu ändern.“

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