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Studie: PKV-Anbieter optimistisch

Foto: Allianz
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Das Neugeschäft der privaten Krankenversicherer in Deutschland ist 2009 wieder moderat gestiegen. Besonders gefragt war die Krankenvollversicherung. Das zeigt die Vertriebswege-Umfrage 2010 der Unternehmensberatung Towers Watson. Dabei wurden Versicherungsunternehmen berücksichtigt, die insgesamt 90 Prozent des Gesamtmarkts abdecken.

Die meisten Gesellschaften sehen einen Aufwärtstrend für die nächsten zwei bis drei Jahren

Der Aufwärtstrend im Neugeschäft mit der Krankenvollversicherung wird nach Meinung der Studienteilnehmer in den kommenden zwei bis drei Jahren anhalten. 80 Prozent glauben an wachsendes Neugeschäft in der gesamten PKV, 60 Prozent an den Anstieg bei der Krankenvollversicherung.

„Leistungskürzungen und Zusatzbeiträge haben bereits viele gesetzlich Versicherte zum Wechsel in die PKV bewegt“, sagt Christian Hildenbrand, Berater bei Towers Watson und Co-Autor der Studie. Zudem mache das Bürgerentlastungsgesetz die private Krankenvollversicherung zum Teil steuerlich attraktiver.

Einige Versicherer gehen zudem davon aus, dass sich die Verkürzung der Wechselfrist von der GKV in die PKV von drei Jahren auf ein Jahr positiv auswirken werde. Darüber hinaus beflügeln derzeit vielfach Billigtarife das Neugeschäft in der Vollversicherung. „Es muss sich jedoch zeigen, ob die Beiträge für diese Tarife langfristig bezahlbar bleiben“, sagt Hildenbrand.

Neugeschäft in der Krankenzusatzversicherung rückläufig

Das Neugeschäft in der Krankenzusatzversicherung war 2009 hingegen leicht rückläufig. Hildenbrand geht zwar davon aus, dass die Branche 2010 wieder zu ihrer alten Form zurückfindet. Dennoch sieht er den Markt noch weit vom prognostizierten „Boom“ in der Zusatzversicherung entfernt.

Ausschließlichkeitsorganisation verliert weiter Anteile

Mit einem 46-prozentigen Anteil am Neugeschäft ist die Ausschließlichkeitsorganisation wie bereits bei den Lebensversicherungen stärkster Vertriebsweg im PKV-Gesamtmarkt. Dennoch hat sie im Vergleich zum Vorjahr (48 Prozent) einen Rückgang von 2 Prozentpunkten hinnehmen müssen. Im Fünf-Jahres-Vergleich sank ihr Anteil sogar um 11 Prozent.

Zuwachs für unabhängige Vermittler und gebundenen Strukturvertrieb

Wie auch im Vorjahr konnten die unabhängigen Vermittler ihren Anteil um mehr als einen Prozentpunkt weiter ausbauen: Mit 35 Prozent waren sie zweitstärkster Vertriebskanal für die PKV. Die Forscher kritisieren jedoch, dass ein Teil des Neugeschäfts aus der provisionsgetriebenen Umdeckung resultiert: „Dass die Vermittler ihre Kunden zu einem Wechsel bewegen und dadurch Neugeschäft generieren, verzerrt das Bild und hat auch bereits die Bafin auf den Plan gerufen“, sagt Daniela Brandt, Beraterin bei Towers Watson und Co-Autorin der Studie. Nahezu alle Befragte gehen dennoch davon aus, dass die Bedeutung unabhängiger Vermittler in Zukunft zunehmen wird.

Der Absatz über gebundene Strukturvertriebe betrug 2009 knapp 7 Prozent und liegt damit 2 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.

Krankenzusatzprodukte stärken Direktvertrieb

Der Direktvertrieb blieb mit einem Anteil von vier Prozent am Gesamt-Neugeschäft 2009 konstant. Vor allem aber in der Krankenzusatzversicherung hat er Anteile gewonnen und sich mit mittlerweile 11 Prozent im Segment der alternativen Vertriebswege etabliert. Allerdings wird die zukünftige Bedeutung des Vertriebs über das Internet von den Studienteilnehmern durchaus kontrovers bewertet (siehe Grafik).

Der Vertriebsweg über den Bankschalter stagnierte auch 2009 bei 4 Prozent.

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