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Wie Anleger zu Robo-Advisor und Anlageberatern stehen
Bequemlichkeit, passende Anlagelösungen und Selbstständigkeit beim Abschluss: Das sind die Argumente, die für deutsche Anleger am ehesten für die Nutzung von Robos und digitalen Vermögensverwaltungen sprechen. Das zeigt eine Umfrage, die Comdirect und Quirion durchgeführt haben. Befragt wurden über 1.300 Teilnehmer mit einem minimalen Nettoeinkommen von 1.500 Euro und Vermögen von 5.000 Euro – auch Anleger aus dem Affluent-Segment und damit mit freien Vermögen von mehr als 100.000 Euro wurden befragt.
Dabei ist das Interesse für Geldanlagethemen bei 81 Prozent der Befragten durchaus gegeben. Als Grund für fehlendes Interesse an Geldanlage nennen die Befragten aber zum einen das Risiko, das 37 Prozent von ihnen zu hoch ist, und zum anderen auch das Misstrauen gegenüber Banken und Anlageberatern, das immer noch bei rund einem Drittel der Befragten ausgeprägt ist – ein Zeichen für die Branche. Auch die Komplexität und der Zeitaufwand schrecken Kunden ab.
Wer sich allerdings tendenziell eher für Geldanlage interessiert, nutzte für sich auch die Zinswende aus, legte Geld in Tages- oder Festgeld und seltener auch in Aktien, Fonds oder ETFs an. Bemerkenswert ist: Das Interesse an Geldanlage spiegelt sich auch in der Höhe des investierbaren Vermögen wider. Wer sich weniger für Geldanlage interessierte, verfügte tendenziell über ein geringeres Anlagevermögen. Der Anteil unter den Interessierten dagegen, der über ein Vermögen von mehr als 100.000 Euro verfügt, ist signifikant höher als bei weniger an Geldanlage Interessierten.
Große Robos sind auch am bekanntesten
Über 60 Prozent aller Befragten kennen Robos, Anbieter wie Scalable Capital, Cominvest und Quirion gehören zu den bekanntesten Marken. Eine Mehrzahl der Umfrageteilnehmer kann sich zudem vorstellen, auch wirklich über digitale Vermögensverwaltungen Kapital zu investieren. Das Interesse dafür ist bei jüngeren Anlegern etwas höher als bei ihren älteren Mitmenschen. Das mag auch daran liegen, dass die Anleger in den Robos gewisse Vorteile gegenüber der klassischen Anlageberatung erkennen: Zeitersparnis ist davon die größte, einfache Anpassungen und das Gefühl, dass sich Anleger weniger zu etwas gedrängt fühlen.
Kurios ist allerdings: Die größte Krisenkompetenz trauen sich über die Hälfte der Befragten immer noch selbst zu, für nur 14 respektive 13 Prozent und damit etwa gleich viele der Umfrageteilnehmer haben persönliche Anlageberater und Robos die größte Krisenkompetenz.
Etwa 30 Prozent sind zudem davon überzeugt, das eigene Geld besser anlegen zu können – weitere Vorbehalte gegenüber Robos sind zu hohe Kosten und Gebühren oder mangelndes Vertrauen in die regelbasierte Anlage.
Was Anleger von Robos erwarten
Bei den Erwartungen gegenüber Robos sind die Mehrheit der Befragten sich einig: Vor allem niedrige Gebühren, einfache Bedienbarkeit und eine langfristig bessere Rendite sind für die Studienteilnehmer ausschlaggebend. Weniger ins Gewicht fällt dagegen die Berücksichtigung von Nachhaltigkeit sowie die persönliche Beratung vor Ort, mit lediglich 25 Prozent beziehungsweise 19 Prozent.
Robo-Anteil am Anlagevermögen ist weiter gewachsen
Der Anteil am gesamten Geldanlagevermögen wuchs im Vergleich zu 2021 aber trotzdem um 7 Prozentpunkte auf nun schon 30 Prozent – auch hier ist der Anteil bei jüngeren Befragten wieder höher als bei älteren. Und: Seit 2021 ist der Robo-Anteil besonders bei weiblichen Nutzern stark gewachsen. Dieses Jahr nutzen 36,3 Prozent der weiblichen Anlegern einen Robo und damit ein Anteil von fast 17 Prozentpunkten mehr als noch 2021. Auch das Vertrauen insgesamt in die Robos ist gestiegen.
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Die gesamten Umfrageergebnisse kannst du hier herunterladen.