Studie So viel Provision erhalten Vermittler
Mit welchen Vergütungssätzen durch Produktgeber können Versicherungsvermittler rechnen? Das Versicherungsjournal hat zusammen mit der Unternehmensberatung Willis Towers Watson und den Professoren Matthias Beenken und Michael Radtke von der Fachhochschule Dortmund eine Bestandsaufnahme gemacht. Für die Studie „Provisionen und Courtagen – was zahlen die Versicherer ihren Vermittlern“ wurden 1.122 Vermittler befragt, 87 Prozent von ihnen Ausschließlichkeits-Vertreter, zehn Prozent Versicherungsmakler und drei Prozent Mehrfachvertreter.
Ein Ergebnis der Studie: Vermittler von Lebensversicherungen erhalten heute zum Teil deutlich weniger Abschlussprovisionen als noch 2015. Ausschließlichkeitsvertreter streichen im Schnitt 25,1 Promille ein. Das ist zwar nur ein Zwanzigstel weniger als 2015. Mehrfachvertreter erhalten dagegen heute schon um ein Fünftel niedrigere Abschlussprovisionen - 30,7 Promille. Versicherungsmakler bekommen ein Sechstel weniger, heute 32,1 Promille.
Werden die Einnahmeneinbußen im Bereich Leben jetzt durch höhere Provisionen bei Sachversicherungen ausgeglichen? Darauf konnten die Studienautoren nach eigenem Bekunden keinen Hinweis finden.
Im Bereich Sachversicherungen (Sach, Haftpflicht, Unfall und Rechtsschutz) erhalten Ausschließlichkeitsvertreter durchschnittlich die höchsten Abschluss- und die niedrigsten Bestandsprovisionen. Bei Versicherungsmaklern ist das Verhältnis genau umgekehrt. Mehrfachvertreter liegen hier bei Abschluss- und Bestandsprovisionen im Mittel zwischen den beiden anderen Vermittlergruppen.
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Das Ergebnis erklären sich die Studienautoren so: Einfirmenvertreter erhielten traditionell einen besonderen Anreiz zum Verkauf von Mehrjahresverträgen. Daher erhielten sie gewöhnlich höhere Abschluss- und geringere Bestandsprovisionen.