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Umfrage unter Sparern Deutsche setzen auf Immobilien und Gold als Inflationsschutz

Menschen in Fußgängerzone in München
Menschen in Fußgängerzone in München: Die hohe Inflation sorgt für Verunsicherung bei Sparern. | Foto: Imago Images / Wolfgang Maria Weber

Die Inflationsrate in Deutschland ist seit mehr als einem Jahr hoch, die Preise für Lebensmittel und Energie sind deutlich gestiegen. Dass sich das schnell ändert, glauben nur die wenigsten – knapp 80 Prozent rechnen mit weiter steigenden Preisen. Nur 13 Prozent erwarten eine konstante Entwicklung. Das geht aus dem aktuellen Anlegerbarometer von Union Investment hervor, einer repräsentativen Studie unter etwa 1.000 Menschen zwischen 20 und 59 Jahren in Deutschland, die in privaten Haushalten über Finanzen entscheiden.

Geldanlage: Viele können den Begriff Realzins nicht erklären

Von den Befragten, die mit weiter steigenden Preisen rechnen, sorgen sich demnach drei Viertel um den Wert ihrer Ersparnisse. Das könne damit zusammenhängen, dass das Thema Realzinsen eine immer größere Bedeutung bekomme, heißt es von Union Investment. Was sich dahinter genau verbirgt, wissen der Umfrage zufolge aber nur wenige. Mit 66 Prozent haben zwei Drittel der Befragten den Begriff Realzins zwar schon einmal gehört – nur 23 Prozent glauben aber, dass sie erklären können, was dahintersteckt. Etwas mehr als 50 Prozent haben nur eine grobe Vorstellung, 20 Prozent wissen gar nichts darüber. 

 

Immerhin 60 Prozent der Befragten sind sich aber trotz begrifflicher Unsicherheiten sicher, dass die Inflationsrate ihre Zinsgewinne auffressen wird. Nur knapp ein Viertel geht dagegen davon aus, dass sich die Inflationsrate und ihre Zinsgewinne ausgleichen. „In der aktuellen Situation ist es in der Tat so, dass Sparerinnen und Sparer, die zinsbasiert sparen, eine negative Realrendite einfahren“, sagt Kerstin Knoefel, Leiterin des Segments Privatkunden bei Union Investment. Daher sei es umso wichtiger, sich dessen bewusst zu sein und bei der Geldanlage entsprechend zu handeln. 

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Die Sorgen um den Werterhalt der eigenen Ersparnisse halten die Mehrheit der Bundesbürger aber nicht vom Sparen ab, zeigt die Studie. Der Anteil der Befragten die mehr sparen wollen als bisher, ist im Vergleich zum Vorjahr sogar nochmals leicht um fünf Prozentpunkte gestiegen und liegt nun bei 24 Prozent. Sieben von zehn Umfrageteilnehmern legen dabei regelmäßig einen festen Betrag zurück. Bei knapp einem Drittel sind es monatlich zwischen 100 und 250 Euro. Etwas mehr als 40 Prozent schafft es sogar, jeden Monat mehr als 250 Euro zu sparen.

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Trotz Inflation: Knapp 50 Prozent beschreiben ihre finanzielle Lage als „entspannt“

„Es stimmt zuversichtlich, dass die Bundesbürger trotz oder gerade wegen der aktuellen Unsicherheit am Sparen festhalten“, so Knoefel. Ihre aktuelle finanzielle Lage beschreiben viele der Befragten als entspannt. So geben 45 Prozent an, sich derzeit alles leisten zu können, was sie möchten. Dagegen haben 14 Prozent nur Geld für das Nötigste.

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Inflationsschutz: Immobilien und Gold besonders beliebt

Als besten Schutz gegen die Inflation nennen 66 Prozent der Befragten eine Geldanlage in Immobilien. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist dieser Wert allerdings mit einem Rückgang von 8 Prozentpunkten deutlich gesunken – zum ersten Mal in zehn Jahren. Noch 60 Prozent der Befragten halten Gold für inflationssicher. Investmentfonds und Aktien sind für 31 beziehungsweise 30 Prozent der Befragten ein guter Inflationsschutz.

Bei den insgesamt beliebtesten Geldanlagen liegen Immobilien mit 68 Prozent ebenfalls weiter vorn, haben aber an Attraktivität verloren. So wollten Ende des vergangenen Jahres noch 80 Prozent der Befragten auf Immobilien setzen. Platz zwei und drei der beliebtesten Geldanlagen belegen derzeit Aktien (50 Prozent) und Investmentfonds (47 Prozent).

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