Studie Vermögen und Persönlichkeit – so ticken Millionäre

Forschende des Sozioökonomischen Panels (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) haben die Persönlichkeit von Millionären untersucht. Das Ergebnis: Millionäre sind im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung risikobereiter, emotional stabiler, offener, extrovertierter und gewissenhafter. Aber weniger sympathisch.
„Da besonders die Reichen Einfluss auf gesellschaftliche Entscheidungsfindungsprozesse haben und die Persönlichkeit maßgeblich Denken und Handeln bestimmt, ist die Untersuchung ihrer Persönlichkeit von großer gesellschaftlicher Relevanz“, erklärt Mitja Back, Professor für Psychologische Diagnostik und Persönlichkeitspsychologie an der WWU.
Zudem zeigte sich, je stärker die Millionärspersönlichkeit ausgeprägt ist, desto größer ist das Vermögen. Vor allem bei Selfmade-Millionären, die ihr Vermögen als selbst erwirtschaftet ansehen, ist das typische Persönlichkeitsprofil stark ausgeprägt. Dagegen entsprechen Millionäre, die der Ansicht sind, ihr Vermögen vor allem einem Erbe zu verdanken, diesem Persönlichkeitsprofil eher weniger.

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In der restlichen Bevölkerung lässt sich die Millionärspersönlichkeit in abgeschwächter Form bei denjenigen nachweisen, die sich aus eigener Kraft hochgearbeitet haben. Diese Menschen verfügen zwar über kein Millionenvermögen, aber auch sie sind der Ansicht, dass sie aus eigener Kraft zu Reichtum gekommen sind. Johannes König, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim SOEP und Hauptautor der Studie, erklärt: „Zusammengenommen deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Persönlichkeit ein relevanter Faktor für die Vermögensbildung ist.“
Über die Studie:
Die zum April 2022 veröffentlichte Studie „The personality traits of self-made and inherited millionaires“ ist in der Fachzeitschrift „Humanities and Social Sciences Communications“ erschienen. Die Datengrundlage der Persönlichkeitsanalyse ist das SOEP, eine repräsentative Zufallsstichprobe aus der Gesamtbevölkerung in Deutschland. Diese wurde 2019 um eine Zufallsstichprobe von mehr als 2000 Hochvermögenden ergänzt. Diese besaßen im Durchschnitt ein Nettovermögen von etwa vier Millionen Euro.