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Studie: Versicherer unterschätzen IMD 2

in VersicherungenLesedauer: 2 Minuten
Nach langen Verhandlungen kam das EU-Parlament vor wenigen Wochen zu einem Kompromiss in Sachen Beraterprovisionen. Die Politiker entschieden sich zwar gegen das zuvor geplante komplette Provisionsverbot für unabhängige Berater. Die Berater müssen jedoch zukünftig den Kunden über sämtliche Provisionen, die sie vom Produktanbieter bekommen, informieren. Diese Offenlegungspflicht tritt voraussichtlich 2014 in Kraft.

Die Produktanbieter im Versicherungsbereich scheint das jedoch nur wenig zu interessieren. Laut einer Marktbeobachtung des Forschungsinstituts Steria Mummert Consulting planen nur 31 Prozent der Versicherer, ihre Beratungsprozesse für den Kunden transparenter zu gestalten.

„Der Entwurf der IMD 2 ist bisher von der Assekuranz nicht ausreichend zur Kenntnis genommen oder unterschätzt worden“, kommentiert Markus Kopetzky, Versicherungsexperte von Steria Mummert Consulting. Dabei habe diese Richtlinie das Potenzial, die bestehenden Geschäftsmodelle im deutschen Versicherungsvertrieb massiv zu verändern.

Darüber hinaus geht Kopetzky davon aus, dass die Offenlegungspflicht nur der erste Schritt auf dem Weg zum Provisionsverbot ist. „Der deutlich gravierendere Einschnitt eines Provisionsverbotes könnte nur aufgeschoben sein: In anderen Ländern wie Dänemark oder Finnland ist dies bereits umgesetzt, die Niederlande und Großbritannien werden im kommenden Jahr nachziehen“, erklärt er. Versicherer, die sich frühzeitig von der konservativen Haltung lösen und die sich abzeichnenden Veränderungen antizipieren würden, hätten daher einen Wettbewerbsvorteil.

„Die Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsketten der Versicherungsunternehmen gehören auf den Prüfstand“, so Kopetzky weiter. Denn das Vertriebsmodell basiere weitestgehend auf leistungsabhängigen monetären Anreizen. „Diese Vergütungssysteme müssen angepasst werden, mit entsprechenden Auswirkungen auf Prozesse und IT der Versicherer“.
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