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Studie von Feri Euro Rating Fondsgebundene Versicherungen müssen mehr auf Qualität achten

Tobias Schmidt, Vorstandssprecher von Feri Euro Rating Services
Tobias Schmidt, Vorstandssprecher von Feri Euro Rating Services
Fast alle Versicherungsgesellschaften bieten unter den aktuellen Niedrigzinsbedingungen mittlerweile Muli-Asset- bzw. vermögensverwaltende Fonds an. 2010 waren es gerade einmal 57 Prozent der Versicherungen, die das Geld ihrer Versicherungsnehmer so anlegten. Heute tun das schon 95 Prozent. Aber sind Gelder der Versicherungsnehmer auch bestmöglich investiert?

Die europäische Ratingagentur für Bewertung von Märkten und Anlageprodukten Feri Euro Rating hat den Portfoliobestand von 51 Versicherern einmal näher unter die Lupe genommen – und gravierende Qualitätsmängel festgestellt.

Große Fonds von namhaften Gesellschaften

„Viele Versicherungen schenken der Qualität der von ihnen angebotenen Fonds zu wenig Beachtung. Dabei ist diese für die langfristig erzielbare Rendite des Versicherungsnehmers von zentraler Bedeutung“, sagt Feri-Vorstandssprecher Tobias Schmidt.

Die Versicherer wählten als Investitionsobjekte gern bekannte Fonds von großen Gesellschaften aus. Diese erzielten jedoch oft nur durchschnittliche bis schwache Ratings, bemängeln die Experten das Anlageverhalten der Versicherungsgesellschaften.

Nur 41 Prozent der Fonds mit Top-Rating

Diese Aussage unterfüttern sie mit Zahlen: Unter den Top 10 der bei Versicherungen besonders beliebten Fonds findet sich neben guten und durchschnittlichen Bewertungen auch je ein unterdurchschnittlich und ein schwach bewertetes Produkt (DWS Vermögensbildungsfonds I LD beziehungsweise der M&G Global Basics A Euro Acc.

Immerhin den Templeton Growth (Euro) A (acc) EUR, der als meistgewählter Fonds in der Feri-Liste auf Platz 1 steht, bewerten die Analysten mit einem B. Ein Feri-Top-Rating genießen laut Studie jedoch nur 41 Prozent der Fonds im Versicherungsbestand.

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Eine potenzielles Chance, aber auch gleichzeitig eine Gefahr machen die Experten bei der Wahl von kleinvolumigen Fonds aus. Fonds mit weniger als 50 Millionen Euro machten derzeit nur 17 Prozent des Fondsbestandes in Versichererhänden aus. Bei kleinen Fonds bestünde jedoch immer die Gefahr, dass sie nicht profitabel genug wirtschafteten und schließen müssten.

Aktuell bieten Versicherungen Feri zufolge immer häufiger auch ETFs an. Ebenfalls im Interesse gestiegen sind Nachhaltigkeitsfonds, die im aktuellen Angebot der Versicherer 72 Prozent ausmachen.

Qualitätsprüfung einfordern

Anhand der etwas lahmen Werte, die den versicherungseigenen Fondsbestand kennzeichnen, mahnt Feri-Vorstandssprecher Tobias Schmidt die Versicherungsnehmer, eine bessere Qualitätsprüfung von ihrem Versicherungsgeber einzufordern. Auch Berater oder Vermittler sollten hier in die Pflicht genommen werden, rät Schmidt.

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