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Studie von HSBC Neue Kreditrichtlinie könnte Immobilienboom beenden

Wenn es nach den Experten der britischen Bank HSBC geht, könnte der Immobilienboom in Deutschland demnächst vorbei sein. Die Ursache dafür sehen sie in der neuen Wohnimmobilienkreditrichtlinie, die im März dieses Jahres in Kraft getreten ist. Durch die verschärften Kreditkonditionen wird vor allem älteren Menschen die Immobilienfinanzierung erschwert. Dadurch könnte die Nachfrage sinken und die Preise ins Stocken geraten. Die Richtlinie könne „sogar zu einem gänzlichen Sinken der Preise führen", heißt es in der Studie.

Seit März müssen Banken bei der Immobilienfinanzierung prüfen, ob der Kreditnehmer in der Lage ist, seine Schulden im Laufe des Lebens aus seinem laufenden Einkommen zu begleichen. Der IVD kritisierte jüngst, dass dadurch kaum jemand über 60 Jahre noch Kredit bekomme. Auch Sparkassenpräsident Peter Schneider brachte drastische Beispiele. Der Immobilienverband hat darum ein neunseitiges Positionspapier zur Überarbeitung der Richtlinie erarbeitet, das bereits dem Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz vorgelegt wurde. „Bestimmte Gruppen werden ganz offensichtlich Schwierigkeiten beim Kreditzugang bekommen", sagt Stefan Schilbe, HSBC-Chefvolkswirt und Mitverfasser der Studie.

Die Analysten sehen darin ein Risiko für den florierenden deutschen Wohnungsmarkt. Im schlimmsten Fall könne das Gesetz auch als „Bremse für die Bauaktivitäten" wirken. Die verschärften Vergabekriterien hätten zu einem Abwärtstrend bei der Neuvergabe von Krediten geführt. Das Volumen der Neukredite lag im Juli etwa 20 Prozent unter dem Vorjahreswert. Chefökonom Schilbe geht davon aus, dass sich die neuen Konditionen auch demnächst in den Immobilienpreisen niederschlagen werden. Die Vergangenheit hätte gezeigt, dass die Preise immer mit einem Jahr Verzögerung auf den Rückgang der Neukredite reagieren. Das könnte zu einer empfindlichen Kettenreaktion führen.

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