Studie zeigt Gewinner und Verlierer Wie sich der Klimawandel auf Aktienwerte auswirkt
Wie wirkt sich der Klimawandel auf einzelne Branchen aus? Das hat die Investoreninitiative Principles for Responsible Investment (PRI) untersucht. Das Ergebnis: Viele große Unternehmen werden einen deutlichen Wertverlust hinnehmen müssen.
So geht PRI davon aus, dass den im MSCI-All-Country-World-Index (MSCI ACWI) geführten Firmen bis zum Jahr 2025 Bewertungsabschläge von 3,1 bis 4,5 Prozent drohen – ein Volumen von 1,6 bis 2,3 Billionen US-Dollar. Die hundert am stärksten betroffenen Unternehmen aus dem internationalen Index könnten demnach 43 Prozent ihres aktuellen Werts, 1,4 Billionen US-Dollar (knapp 1,3 Billionen Euro), verlieren.
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PRI erwartet, dass die Politik stärker in den Markt eingreift, um den Klimaschutz voranzutreiben. So werden sich etwa Verbote für Verbrennungsmotoren, wie sie einige Länder bereits beschlossen haben, auf Preise und Margen fossiler Brennstoffe auswirken. Weitere Treiber sind höhere CO2-Kosten, die Umstellung der Stromerzeugung auf kohlenstoffarme Energiequellen sowie der Schutz von Wald- und Ackerflächen.
„Unsere Analyse verdeutlicht, dass die Märkte das Risiko des Klimawandels unterbewerten“, sagt PRI-CEO Fiona Reynolds. Am stärksten wird es laut der Studie die Branchen Energie, Automobilbau, Versorgung, Mineralstoffe und Agrarwirtschaft treffen. Unternehmen, die mit fossilen Brennstoffen ihr Geld verdienen, verlieren laut der Analyse ein Drittel ihres Werts. Beim Bergbau könnten es bis zu 44 Prozent sein. In allen Branchen gibt es allerdings auch Gewinner.